Die ING Deutschland hat nach der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), den Einlagensatz um 50 Basispunkte auf 0 hochzusetzen, das Verwahrentgelt gestrichen und Zinsen von bis zu 1,5% auf einen Sparbrief angekündigt. Bestandskunden erhalten ab 1. August für den Sparbrief mit Laufzeiten zwischen einem und fünf Jahren nach Laufzeit gestaffelte Zinsen, teilte die Bank am Donnerstag mit. Für ein Jahr gibt es 0,5%, für zwei Jahre 0,8% und für die weiteren Jahre 1,0, 1,2 und 1,5%. Bestandskunden sind jene, die mindestens über ein weiteres Produkt der ING Deutschland verfügen. Sie dürfen bis zu fünf Sparbriefe abschließen. Die Anlagehöhe bewegt sich zwischen 2500 und 500000 Euro.

Nach der EZB-Zinsentscheidung gehe man in Vorleistung und schaffe durch positive Sparzinsen Entlastung für die Kundschaft, sagte der Vorstandschef von ING Deutschland, Nick Jue, laut Mitteilung. „Auch wenn wir den ‚Inflationsschmerz‘ dadurch nur etwas lindern können, ist es ein Schritt in die richtige Richtung.“ Mit der Verzinsung von Spargeldern sei ein „Wendepunkt“ erreicht: „Einlagen rücken für unsere Kunden wie für uns als Bank wieder stärker in den Fokus.“

Wie bereits in der Vergangenheit für den Fall entsprechend steigender Zinsen angekündigt, streicht ING hierzulande zum 1. August das Verwahrentgelt für Privatkunden. Der Schritt ist eher symbolischer Natur, hatte das Institut doch zum 1. Juli die Freibeträge für Guthaben auf Giro- und Tagesgeldkonten von 50000 auf 500000 Euro pro Konto angehoben und damit das Verwahrentgelt faktisch abgeschafft. Dadurch entfalle es für 99,9% aller Kunden, hatte Jue gesagt.