ING glänzt mit guten Zahlen
Der niederländische Finanzkonzern ING nimmt sein gutes Quartalsergebnis zum Anlass, die Staatshilfe früher als geplant zurückzuzahlen. Gewinntreiber sind das steigende Zinsergebnis und die geringere Risikovorsorge.tl Frankfurt – Die ING hat im dritten Quartal 2014 deutlich besser abgeschnitten als im dritten Quartal 2013. Bezogen auf neun Monate blieb allerdings nur ein kleiner Nettogewinn übrig, wie sich bei der Vorlage des Zahlenwerkes gezeigt hat (s. Tab.). Das Ergebnis und eine solide Kapitalausstattung – verwiesen wird insbesondere auf den Marktwert der beiden abgespaltenen und an den Markt gebrachten Gesellschaften NN Group und Voya Financial von 7,9 Mrd. Euro – haben ING veranlasst, die restlichen 683 Mill. Euro der ursprünglichen Staatshilfe von 10 Mrd. Euro ein halbes Jahr früher als geplant zurückzuzahlen. ING-CEO Ralph Hamers teilte gestern bei der Präsentation der Zahlen mit, dass die Genehmigung des niederländischen Staates jetzt vorliege und am 7. November insgesamt 1,025 Mrd. Euro überwiesen werden. Darin enthalten sind 342 Mill. Euro Zinsen und Prämien.Das Kerngeschäft der Gruppe, die ING Bank, konnte im dritten Quartal ihr Ergebnis vor Steuern um ein Drittel auf 1,5 Mrd. Euro steigern (im Vergleich zum Vorjahresquartal). Dies lag zum einen am verbesserten Zinsergebnis, das wiederum auf höheren Margen auf Hypothekendarlehen in Kombination mit größeren Volumina basierte. So legte die Nettokreditvergabe von Juli bis September um 3,3 Mrd. Euro zu. Davon entfielen 1 Mrd. Euro auf private Baufinanzierungen, 1,9 Mrd. auf Unternehmensdarlehen und 500 Mill. Euro auf Retailkredite.Zugleich flossen der Bank aber auch neue Mittel zu. Von den netto 4,3 Mrd. Euro entfielen 3,1 Mrd. Euro auf das Firmenkundengeschäft und 1,3 Mrd. auf Retailkunden. Die Zinsmarge der Bank verbesserte sich auf 1,53 (1,46) %, wobei die Entwicklung bei den Einlagen (positiv) und Ausleihungen (leicht negativ) gegenläufig war.Die betrieblichen Aufwendungen zogen um 3,2 % an, bedingt durch höhere Pensionslasten in den Niederlanden, das Wachstum des internationalen Retailgeschäfts und des Industriekreditgeschäfts. Die Kostensenkungsprogramme der ING-Gruppe sollen bis 2017 966 Mill. Euro einsparen. Erreicht sind davon bisher 580 Mill. Euro. Der Abbau von 6 515 Vollzeitstellen wurde zum größten Teil (5 300 Stellen) bereits erreicht.Die Risikovorsorge für notleidende Kredite sank im dritten Quartal auf 322 (drittes Quartal 2013: 552) Mill. Euro, da die Risiken im Firmenkundengeschäft sanken. Im Immobilienkreditgeschäft seien die Risikokosten “vernachlässigbar”, heißt es. Die notleidenden Kredite der ING Bank sanken auf 15,7 (Ende Juni: 16,4) Mrd. Euro, entsprechend 2,8 % des gesamten Kreditbestands.Ein erneutes Rekordergebnis verzeichnete das deutsche Retailgeschäft. Vor Steuern wurden im dritten Quartal 213 Mill. Euro verdient. Dazu trugen das Volumenwachstum und eine höhere Marge auf Spareinlagen bei.