ING kommt ohne Kapitalaufschlag davon
lee Frankfurt
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat nach dem alljährlichen aufsichtlichen Überprüfungs- und Bewertungsprozess (SREP) die individuellen Kapitalanforderungen an die niederländische Großbank ING Groep für das kommende Jahr im Vergleich zu 2022 unverändert gelassen. Wie das Institut am späten Donnerstagabend mitteilte, summiert sich die Anforderung an das harte Kernkapital (CET1) auf 10,96 %. Das entspricht nach Angaben der Niederländer einem antizyklischen Kapitalpuffer von 47 Basispunkten. Der aktuelle antizyklische Kapitalpuffer betrage 4 Basispunkte.
Zuvor hatte auch die Commerzbank mitgeteilt, dass die ihr individuell auferlegten Kapitalanforderungen unverändert bleiben, so dass sie sich in der Lage sieht, an ihren Ausschüttungsplänen für das kommende Jahr festzuhalten (vgl. BZ vom 22. Dezember). Die italienische Großbank Unicredit hingegen muss unter anderem wegen ihres Russlandgeschäfts auf Geheiß der Aufsicht mehr Kapital vorhalten. Wie vor wenigen Tagen bekannt wurde, steigt die Anforderung an das harte Kernkapital von derzeit 9,03% auf 9,2%.