"Insgesamt nicht zufriedenstellend"

Citigroup Europe schreibt 2019 rot - Bilanzsumme schwillt 2020 weiter an

"Insgesamt nicht zufriedenstellend"

bn Frankfurt – Der 2018 begonnene Umbau zur Wertpapierhandelsbank für die künftige EU, Unsicherheit rund um den verschobenen Brexit sowie ungünstige Marktbedingungen haben der früheren Citigroup Deutschland 2019 einen kräftig ausgeweiteten Verlust eingebracht. Fürs vergangene Jahr zeigt das in Citigroup Global Markets Europe umfirmierte Haus einen Jahresfehlbetrag von knapp 46 Mill. Euro nach einem Minus von knapp 15 Mill. im acht Monate umfassenden Rumpfgeschäftsjahr 2018 (siehe Tabelle).Das Ergebnis habe sich “insgesamt nicht zufriedenstellend entwickelt”, heißt es im Geschäftsbericht mit Blick auf einen sich offenbar länger als erwartet hinziehenden Umbau. Anfang 2019 war noch ein Vorsteuergewinn geplant gewesen. Mit Übernahme der Zweigniederlassungen in Madrid, Mailand und Paris sowie des von diesen betriebenen Kapitalmarktgeschäfts und damit verbundenen Kosten habe die Bank die angestrebten Ergebnisziele nicht erreichen können, heißt es nun. So hätten sich im zweiten Halbjahr zusätzliche Ergebnisbelastungen auch aufgrund von Restrukturierungsmaßnahmen ergeben. Die Kennzahl Operating Efficiency, eine Art Aufwandsquote, landete infolge springender Kosten nicht wie geplant unter 100 %, sondern bei rund 114 %. Im vorangegangenen Turnus, für den ein Wert zwischen 50 % und 60 % angepeilt worden war, hatte die Bank 86 % gemeldet.Im Geschäftsbereich Markets and Securities Services gingen die Erträge den Angaben zufolge angesichts des Zinstiefes leicht zurück, auch wenn die Bank sich zugleich eine “leicht” ausgebaute Marktposition bescheinigt. In der Sparte Banking, Capital Markets & Advisory (BCMA) ließ nicht zuletzt die Übernahme der Aktivitäten in Spanien, Italien und Frankreich die Provisionserträge auf 115 Mill. von 51 Mill. im vorangegangenen Rumpfgeschäftsjahr springen.Die schon 2019 angeschwollene Bilanzsumme soll weiter kräftig wachsen, wie der Geschäftsbericht zeigt. Im laufenden Jahr sollen demnach Geschäftsvolumen von rund 46 Mrd. Euro auf die Citigroup Global Markets Europe übertragen werden, von welchen 33 Mrd. auf Derivate und 13 Mrd. auf Wertpapierfinanzierungsgeschäfte entfallen. Dies erfordert mehr Eigenkapital. Schon 2019 ist die harte Kernkapitalquote von knapp 90 % auf rund 27 % gefallen. Bis 2022 sollen die aufsichtsrechtlichen Eigenmittel von gut 1 Mrd. auf rund 2,3 Mrd. Euro zulegen.Für 2020 peilt das Management Erträge von 274 Mill. Euro, einen Vorsteuergewinn von rund 7 Mill. sowie eine Operating Efficiency von 97 % an. In den beiden darauffolgenden Jahren dann soll sich der Bruttogewinn um “bis zu 20 Mill. Euro” und die Operating Efficiency auf “bis zu 90 %” verbessern.