Integrative Bezahlverfahren aus einer Hand
Mit Blick auf die gewachsenen Herausforderungen im Payment-Bereich hat sich die DSV-Gruppe neu aufgestellt. Ziel ist es, als Kompetenzcenter Payment für die Sparkassen-Finanzgruppe durch neue marktbreite Bezahlverfahren und Vermarktungsstrategien die Innovations- und Marktführerschaft der Finanzgruppe weiter auszubauen.Die Zukunft ist mobil: Fortschreitende Digitalisierung und damit einhergehende veränderte Verbrauchergewohnheiten fördern den Trend zu innovativen Bezahlverfahren. Eine aktuelle Studie des Processingunternehmens TSYS ergab, dass sich 69 % der Befragten für mobile Bezahlverfahren bei Online-Einkäufen interessieren – vorausgesetzt, sie sehen die Sicherheit ihrer persönlichen Daten durch die Finanzinstitute gewährleistet. 73 % der Befragten schenken ihrem Kreditinstitut in Sachen Mobile Payment das größte Vertrauen.Dies zeigt: Im dynamischen Wettbewerb mit branchenfremden Anbietern behauptet sich die Finanzbranche als bevorzugter vertrauenswürdiger Partner. Von ihr erwarten die Verbraucher ebenso einfache wie sichere Lösungen mit großer Reichweite. Vor allem Sicherheit ist hierzu-lande bei der Wahl der Zahlungsmittel maßgeblich.Sosehr die neuen Bezahlverfahren auch in den Blickpunkt rücken – die Deutschen halten an liebgewonnenen Bezahlgewohnheiten fest. Bei den Umsatzanteilen der Zahlungsarten im Einzelhandel liegt Bargeld mit 53,3 % weiterhin auf Platz 1. Selbst viele Online-Käufer meiden noch neue Bezahlwege: 40 % der deutschen Internetkäufe werden per Rechnung, Überweisung und Lastschrift beglichen. Und jeder dritte deutsche Shop-Nutzer hat schon einmal einen Einkauf abgebrochen, weil ihm nicht die von ihm präferierte Zahlungsart angeboten wurde.Um ihre Kassen klingeln zu lassen, bieten viele Händler inzwischen mehr als die relevanten Zahlungsarten. Sie verknüpfen ihr Online-Geschäft mit dem stationären Vertrieb, so dass Konsumenten Waren auf unterschiedlichen Wegen beziehen können. Umgekehrt nutzt auch der stationäre Handel verstärkt das Internet als Vertriebskanal. Erwartungsgemäß dürften mit fortschreitender Multikanal-Strategie die Online-Umsätze weiterhin zweistellig wachsen.Welche Payment-Lösungen offeriert die Sparkassen-Finanzgruppe, um diese Entwicklung zu nutzen? Die dargestellten komplexen Marktanforderungen verlangen nach ganzheitlichen Lösungsangeboten für den Point of Sale (POS) sowie E- und M-Commerce. Mithilfe integrativer Lösungen werden Zahlungen nicht mehr nach Vertriebskanal getrennt abgewickelt. Damit Sparkassen ihren Händlerkunden multikanalfähige Bezahllösungen aus einer Hand anbieten können, unterstützt die DSV-Gruppe umfassend – angefangen vom Netzbetrieb am POS über Kartenakzeptanz-Terminals von B+S Card Service (B+S) bis zu Payment-Lösungen für Internethändler, die an die zur DSV-Gruppe gehörenden Payment Service Provider Payone und Giro-Solution angeschlossen sind.Am POS forcieren die Sparkassen mit Unterstützung der DSV-Tochter S-Card Service kartenbasiertes kontaktloses Zahlen (girogo) bei Kleinbeträgen – insbesondere im Handel, an Automaten, in Stadien, Mensen und auf Großveranstaltungen. An rund 15 400 girogo-Akzeptanzstellen funktioniert das Bezahlen in nur wenigen Sekunden. Den schnellen Einstieg in girogo unterstützt B+S mit der virtuellen Händlerkarte, die ein bequemes Terminal-Update für Kontaktloszahlungen erlaubt. Händler profitieren zudem von der neuen Entgeltregelung, mit der erst ab 5 Euro Transaktionskosten anfallen.Die Entwicklung auf Basis der NFC-Technologie geht weiter und mündet noch in diesem Sommer in die girocard kontaktlos für höhere Beträge, ab 2017 in die Kreditkarte mit Kontaktlosfunktion und perspektivisch in die Kontaktloskarte im Smartphone. Derzeit arbeitet die Sparkassen-Finanzgruppe an einer Mobile-Payment-Lösung, die basierend auf der NFC-Technologie mit der HCE-Technologie (Host Card Emulation) verbunden ist. Diese virtualisiert die Kartendaten über eine Cloud und überträgt sie sicher auf das Mobiltelefon. Aktuell gilt es, die technischen Voraussetzungen zu schaffen und Partner für die Umsetzung zu gewinnen. Erlösrückgänge abfedernDie Payment Service Provider Payone und GiroSolution vervollständigen seit 2015 die Payment-Wertschöpfungskette. Während Payone vor allem E-Commerce-Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen betreut, konzentriert sich GiroSolution auf kontobasierte Bezahlverfahren und Mehrwertlösungen für E-Commerce und E-Government. Dabei ergänzen sich beide Unternehmen in ihrer Kundenansprache.Mit B+S verfügt der DSV über einen der führenden Acquirer für das Händlergeschäft mit internationaler Ausrichtung: Mit ihrem Tochterunternehmen B+S Payment Europe trat die B+S im letzten Jahr in den europäischen Markt ein. Für eine europäische Positionierung im Sinne der Kundenbedürfnisse wird die B+S Payment Europe mit einem strategischen Partner weiterentwickelt. Die Leistungsvielfalt der DSV-Gruppe dient nicht nur der Kundenbindung. Vor dem Hintergrund der neuen EU-Interchange-Regulierung unterstützt sie dabei, Erlösrückgänge im Kartengeschäft abzufedern.Zusätzliche Erlösquellen lassen sich künftig auch mit dem Online-Bezahlverfahren paydirekt erschließen, das die Investoren DSV sowie die Landesbanken Hessen-Thüringen und Baden-Württemberg über die gemeinsame Tochter GIZS realisieren. Diese fungiert als Kompetenzzentrum für innovative Bezahlverfahren in der Sparkassen-Finanzgruppe. Mit paydirekt können Kunden erreicht werden, denen Online-Zahlungen bislang als zu unsicher erschienen. Die Bezahllösung “Made in Germany” ist direkt an das Girokonto des Kunden angeschlossen, so dass die Kunden- und Händlerdaten bei der Sparkasse verbleiben und den strengen Regularien der deutschen Kreditwirtschaft unterliegen – auch in puncto Datenschutz. Hinzu kommt die Garantie, dass keine Warenkorbinformationen an Dritte weitergegeben werden. Auf dem Weg, das neue Bezahlverfahren in die Fläche zu bringen, erreichten Payone und GiroSolution bereits eine wichtige Etappe: Als einer der bundesweit ersten Payment Service Provider stellten die DSV-Beteiligungsunternehmen das Online-Bezahlverfahren ihren E-Commerce-Unternehmen bereit.Auf die Marktanforderungen und die hohe Wettbewerbsdynamik reagierte die Sparkassen-Finanzgruppe mit einer Bündelung der Kräfte und einer neuen klaren Aufgabenverteilung im Verbund der Finanzgruppe. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband hat die strategische Führerschaft, während die Finanz Informatik technisch unterstützt und der DSV als Kompetenzcenter Payment fungiert. Dabei übernimmt er alle unternehmerischen Aufgaben im Hinblick auf Zahlungsverkehrsanwendungen für Privatkunden im Einkauf. Unter dem Dach der 2015 ge-gründeten S-Payment, welche die Payment-Töchter der DSV-Gruppe koordiniert und steuert, treibt der DSV die Weiterentwicklung und Vermarktung neuer Lösungen voran und optimiert so die Time-to-Market in der Sparkassen-Finanzgruppe.Beste Voraussetzungen also für die DSV-Gruppe, um neue, aufeinander abgestimmte Lösungen im Sinne von Kundenbindung und neuen Ertragspotenzialen für die Sparkassen erfolgreich am Markt zu platzieren. Dabei werden Mehrwerte als Wettbewerbsfaktor eine wichtige Rolle spielen. Ermöglicht doch das Internet als Interaktions- und Vertriebskanal, individuelle Verbraucherwünsche aufzugreifen und rund um den Kauf eines Produktes nützliche Dienstleistungen wie zum Beispiel Konsumentenkredite oder Versicherungen zu liefern.So bietet etwa der neue Sparkassen-Internetkäuferschutz für Kreditkarten vielen Online-Shoppern eine echte Zusatzleistung, die dem Kundenbedürfnis nach mehr Sicherheit im E-Commerce entspricht. Weitere Innovationen werden folgen, damit die Sparkassen für ihre Kunden neue Bezahlverfahren lückenlos in kundenorientierte Bestell- und Serviceprozesse einbinden können. Die S-Payment steht für ein koordiniertes Zusammenspiel unterschiedlicher Kompetenzen in einem starken Verbund und bietet den passenden Rahmen für erfolgreiche Lösungen und Vermarktungsstrategien.—Michael Ilg, Vorsitzender der Geschäftsführung der DSV-Gruppe (Deutscher Sparkassenverlag) mit Hauptsitz in Stuttgart