Baukredit-Vermittler

Interhyp baut Marktanteil aus

Nach einem guten Jahr 2020 ist der Wohnimmobilienkredit-Vermittler Interhyp bestrebt, seinen Marktanteil im deutschsprachigen Raum weiter auszubauen.

Interhyp baut Marktanteil aus

sck München

Nach einem guten Jahr 2020 ist der Wohnimmobilienkredit-Vermittler Interhyp bestrebt, seinen Marktanteil im deutschsprachigen Raum weiter auszubauen. Zur Bilanzvorlage bekräftigte Vorstandschef Jörg Utecht das langfristige Ziel, den Marktanteil des Unternehmens auf 20% zu erhöhen. In einer virtuellen Konferenz mit Journalisten gab er bekannt, in den Vertriebsausbau zu investieren, um diese Vorgabe zu erreichen. Utecht zufolge sollen im laufenden Jahr 20 neue Geschäftsstellen errichtet werden. Zudem plant Interhyp, mehr Mitarbeiter einzustellen und das Netz der Handelsvertreter zu erweitern. Seinen Worten zufolge schaffte es das Online-Portal im vergangenen Jahr, seinen Marktanteil um 1,2 Prozentpunkte auf nunmehr 10,2% zu erhöhen.

Die in München sitzende Gesellschaft gehört zum niederländischen Bankkonzern ING. Interhyp konzen­triert sich auf Deutschland und auf Österreich.

„Das Geschäftsmodell von Interhyp hat sich bewährt“, frohlockte der CEO. Die Zahlen untermauern in der Tat, dass Interhyp bisher gut durch die Corona-Pandemie gekommen ist. Laut Utecht ist das Unternehmen im vergangenen Jahr mit einem Plus von 17% deutlich schneller gewachsen als der Markt (+4%).

Das Unternehmen habe 2020 in einem volatilen Markt gut abgeschnitten, berichtete Finanzvorstand Stefan Hillbrand. „Wir sind zufrieden mit unserer Geschäftsentwicklung.“ Nach Angaben des CFO steigerte Interhyp im vergangenen Jahr die Erträge um 9% auf 254 Mill. Euro. Das operative Ergebnis wuchs um 11% auf 93 Mill. Euro. Das mit den Partnerbanken abgeschlossene Finanzierungsvolumen legte auf 28,8 (i.V. 24,8) Mrd. Euro zu. Interhyp arbeitet nach eigenen Angaben mit über 500 Geschäftspartnern zusammen.

Utecht zitierte Resultate aus einer von Interhyp in Auftrag gegebenen Umfrage zum Baufinanzierungsverhalten der Bevölkerung. So sei die Nachfrage nach Immobilieneigentum zwar ungebrochen hoch, doch mehr als die Hälfte der Befragten (55%) habe angegeben, dass die Suche nach geeignetem Wohneigentum im anhaltenden Boom schwieriger geworden sei. Rund ein Viertel der Eigenheimbesitzer müsste sich nach einem Immobilienkauf finanziell einschränken, um im Alltag über die Runden zu kommen.

Als wachsendes Hemmnis für den Erwerb von Immobilien machte Utecht die steigenden Kaufnebenkosten aus, darunter die Grunderwerbsteuer. Bei Letzterer forderte er den Staat auf, höhere Freibeträge bis zu bestimmten Kaufpreisen einzurichten. Als Vorbild nannte er die Regelungen in Großbritannien. Mit den steigenden Immobilienpreisen erhöhten sich die Kaufnebenkosten. Letztere seien mittlerweile mit durchschnittlich 115000 Euro pro Erwerb so hoch, dass steigende Immobilienwerte diese Kosten kaum noch ausgleichen könnten.

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