Italien

Intesa Sanpaolo will Superdividende zahlen

Die italienische Großbank Intesa Sanpaolo betrachtet sich als stärker und stabiler denn je. CEO Carlo Messina will aus dem Jahresgewinn von 3,5 Mrd. Euro (inklusive der übernommenen Ubi Banca) im Mai eine Bardividende von 694 Mill. Euro an die...

Intesa Sanpaolo will Superdividende zahlen

bl Mailand

Die italienische Großbank Intesa Sanpaolo betrachtet sich als stärker und stabiler denn je. CEO Carlo Messina will aus dem Jahresgewinn von 3,5 Mrd. Euro (inklusive der übernommenen Ubi Banca) im Mai eine Bardividende von 694 Mill. Euro an die Aktionäre ausschütten. In der zweiten Jahreshälfte sollen, vorbehaltlich der Zustimmung der Europäischen Zentralbank (EZB), eine weitere Ausschüttung für 2020 und ein Vorschuss auf die Dividende für 2021 gezahlt werden. Messina peilt für 2020 eine Pay-out-Quote von 75% und für dieses Jahr von 70% an. „Die Zahlung an die Aktionäre hat für uns Priorität“, sagte er.

Die Bank hat 2020 mit einem Nettogewinn von 3,1 Mrd. Euro (ohne Ubi) abgeschlossen – mehr als erwartet. Für das vierte Quartal wird ein Verlust von 3,1 Mrd. Euro ausgewiesen. Verantwortlich dafür sind vor allem Goodwill-Abschreibungen im Zusammenhang mit der Ubi-Übernahme. Ohne diese Aufwendungen hätte Intesa Sanpaolo einen Quartalsgewinn von 10 Mill. Euro erzielt.

Die größte Bank Italiens profitierte 2020 vor allem von hohen Gewinnen in der Vermögensverwaltung mit 1200 Mrd. Euro Assets under Management, einem Rekordergebnis im Versicherungsgeschäft sowie einem höheren Provisionsüberschuss. Außerdem wurden die Kosten deutlich gesenkt.

Messina betrachtet die Bank als grundsolide. Er verweist auf eine Kernkapitalquote (CET1) von 15,4%, eine Cost-Income-Ratio von 52,4 (Vorjahr: 52,2)% und einen massiven Abbau fauler Kredite, deren Anteil auf brutto 3,7% reduziert wurde. Damit sei Intesa Sanpaolo eines der stabilsten Institute der Eurozone, erklärte er. Für 2021 peilt Messina einen Nettogewinn von 3,5 Mrd. Euro an, für 2022 dann 5 Mrd. Euro. Der CEO kündigte für Anfang 2022 einen neuen Strategieplan an. Die Bank erhöhte das Volumen der geplanten Synergien infolge der Ubi-Übernahme von bisher 700 Mill. Euro auf 1 Mrd. Euro. Rund 7200 Beschäftigte würden die Bank freiwillig verlassen und die Produktivität werde stärker steigen als ursprünglich geplant, heißt es.

Messina ist bei allem Optimismus vorsichtig. 2020 wurden 6,3 Mrd. Euro vor Steuern zurückgestellt: 2,2 Mrd. Euro zur Absicherung möglicher Pandemiefolgen, 2,1 Mrd. Euro für Kreditausfälle und 2 Mrd. Euro für die Integration von Ubi Banca. Der Aktienkurs reagierte positiv auf die Zahlen. Das Papier schloss mit einem Plus von 2,61% bei 2,061 Euro.

Intesa Sanpaolo*
Kennzahlen nach IFRS
in Mill. Euro 20202019
Erträge1740918167
Zinsüberschuss70707005
Provisionsergebnis75827962
Operative Kosten90869407
Operativer Gewinn83238760
Rückstellungen für Problemkredite 1996 2089
Nettogewinn30834182
*) ohne Ubi BancaBörsen-Zeitung