Investment Banking bricht ein

Volumen und Einnahmen liegen weit unter Vorjahresniveau - Europäisches Aktiengeschäft hat sich halbiert

Investment Banking bricht ein

Die jüngsten Daten zum Investment Banking sind verheerend. Alle Bereiche des Geschäfts sind deutlich zurückgegangen, wie aus aktuellen Daten von Thomson Reuters zum bisherigen Jahresverlauf hervorgeht.kb Frankfurt – Volumen und Einnahmen im Investment Banking sind im bisherigen Jahresverlauf per 19. Juli im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum eingebrochen. Besonders ausgeprägt sind die Rückgänge in Europa sowie im Aktiengeschäft, wie Daten von Thomson Reuters zeigen. Das Aktiengeschäft (ohne Handel), also die Begleitung von Börsengängen (IPOs), Kapitalerhöhungen und Wandelanleihen durch Investmentbanken, brach im Berichtszeitraum weltweit gemessen an den Einnahmen um ein Drittel ein (siehe Grafik).In Europa hat sich dieses Geschäft auf 60,1 Mrd. Dollar mehr als halbiert. Besonders hart traf es den deutschen Markt mit einem Minus von 63 %. Mit Einnahmen von 12,1 Mrd. Dollar ist Deutschland dennoch weiterhin der größte Markt im Aktienemissionsgeschäft in Europa. In Russland kam dieses Geschäft aber fast zum Erliegen. Den Daten zufolge gab es dort nur eine Transaktion über 100 Mill. Dollar.Im Anleihegeschäft (Verbriefungen, Investment-Grade- und High-Yield-Bonds, ohne Handel), wo die Einnahmen weltweit um 4 % auf 3 120 Mrd. Dollar und in Europa um 13 % auf 1 300 Mrd. Dollar sanken, fielen sie in den Krisenländern Spanien und Italien besonders deutlich. Bei syndizierten Krediten konnten die beiden Ländern aber zulegen.Bei Mergers & Acquisitions sank das Volumen angekündigter Transaktionen weltweit um 20 %, in den USA um ein Drittel, während es in Italien und Frankreich die größten Rückgänge gab. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass Kreditinstitute ihren Mitarbeiterstab im Investment Banking weiter zusammenstreichen wollen. So beabsichtigt die Deutsche Bank Finanzkreisen zufolge, in diesem Bereich weitere 1 000 Stellen zu kürzen (vgl. BZ vom 20. Juli).