Investmenthaus Feri mit volatilen Ergebnissen
wbr Frankfurt
Der Bad Homburger Vermögensverwalter und Anlageberater Feri hat im vergangenen Jahr das Geschäft mit Alternative Investments weiter ausgebaut. Insgesamt liegen die Zahlen der MLP-Tochter bei einem schwierigen Marktumfeld im vergangenen Jahr aber zumeist unter den Werten von 2021. Die Gesamterlöse fielen 2022 um 21% von 275 auf 217 Mill. Euro. Zum Vergleich: Die Gesamterlöse des MLP-Mutterkonzerns lagen 2022 bei rund 948 Mill. Euro.
Ebit liegt wieder im Trend
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) reduzierte sich von rund 80 Mill. Euro um etwa 65% auf 28,3 Mill. Euro. Das sei ein Wert, der nach den Ausnahmejahren 2020 und 2021 wieder im langfristigen Trend liege, sagte Feri-Vorstandschef Marcel Renné auf einem Pressegespräch am Dienstagabend in Frankfurt. Als Grund für den Rückgang des Ergebnisses wird angeführt, dass die erfolgsabhängigen Vergütungen, die im Wesentlichen bei Feri anfallen, weitgehend entfallen seien. Der Konzern hatte kürzlich über einen Rückgang der Performance Fees von 67 Mill. Euro 2021 auf 6 Mill. Euro im vergangenen Jahr berichtet.
Die Assets under Management verminderten sich im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr um 4%, so dass Feri im Konzernverbund insgesamt 54,3 (i. V. 56,6) Mrd. Euro betreut bzw. verwaltet. Stark war wie schon 2021 die Nachfrage bei Alternative Investments. Allein dieser Bereich, zu dem unter anderem die Assetklassen Hedgefonds sowie Private Markets gehören, konnte sein Volumen 2022 um 20% von 15,4 Mrd. auf 18,4 Mrd. Euro steigern. Damit wuchs der Anteil an den gesamten Vermögenswerten auf 34% nach 27% im Vorjahr. „Alternative Investments haben im vergangenen Jahr nochmals an Bedeutung für professionelle Anleger gewonnen“, erläuterte Renné.
Im Geschäft mit der Beratung institutioneller Investoren verzeichnete Feri eine deutlich gestiegene Nachfrage. Mit der Investment-Expertise im Bereich Alternatives und dem global ausgerichteten Multi-Asset-Ansatz sei das Haus gut aufgestellt. „Unter institutionellen Kunden ist außerdem der ESG-Beratungsbedarf sehr groß“, so Renné. Frei betreute 2022 mehr als 300 Privatvermögen (vornehmlich Familien) und über 200 institutionelle Investoren und damit so viele wie im Vorjahr. Insgesamt konnte die Kundenzahl leicht ausgebaut werden mit einer Steigerung bei der Anzahl der Neukunden um ca. 10%.
Eine weitere Expansion in der Fläche sei nicht geplant. Feri hat Niederlassungen in Hamburg, München und Düsseldorf. Die Tochtergesellschaft in Luxemburg ist für die Verwaltung von 15 Mrd. Euro zuständig, während Feri (Schweiz) den 2021 übernommenen Vermögensverwalter Limmat Wealth nunmehr vollständig integrieren werde.