Investoren akzeptieren Abschlag bei Lemonade

Insurtech-IPO mit bis zu 1,47 Mrd. Dollar bewertet

Investoren akzeptieren Abschlag bei Lemonade

bg Frankfurt – Das US-Insuretech Lemonade hat über Details des geplanten Börsenganges informiert. Einem bei der SEC eingereichtem Dokument zufolge werden die Aktien in einer Spanne von 23 bis 26 Dollar ausgegeben. Ins Angebot kommen 11 Millionen Papiere plus der Greenshoe von 1,65 Millionen Anteilscheinen für die Konsortialbanken. Damit beträgt das Brutto-Emissionsvolumen 291 bis 329 Mill. Dollar. Das stellt die Bewertung von Lemonade auf 1,3 bis 1,47 Mrd. Dollar. Damit wäre Lemonade rund ein Viertel weniger wert als bei der letzten Finanzierungsrunde. Da kam das Insurtech auf eine Bewertung von 2 Mrd. Dollar.Dass sich Bewertungen aus privaten Runden mit VC-Investoren bei einem Initial Public Offering (IPO) nicht halten lassen, ist nicht so ungewöhnlich, haben institutionelle Investoren doch eine gewisse Verhandlungsmacht, um den IPO-Abschlag durchzusetzen. Außerdem ist die Stimmung im Tech-Sektor seit dem Wework-Debakel gekippt. Investoren hinterfragen verlustträchtige Geschäftsmodelle und sind nicht mehr bereit, Fantasiepreise für abenteuerliche und kostspielige Skalierungsmodelle zu bezahlen.Größter Anteilseigner von Lemonade ist Softbank mit 27 %. Softbank ist mit fallenden Bewertungen ihrer Beteiligungen selbst in Bedrängnis geraten und könnte einen Erfolg wie das Lemonade-IPO gut gebrauchen – auch wenn mit der Lemonade-Erstnotiz eine Abwertung der eigenen Anteile einhergehen sollte. Positiv zu vermerken ist, dass Lemonade offenbar eine reine Kapitalerhöhung platziert und auch nicht den Weg eines nackten Listings zur Handelsaufnahme geht, wie es zuletzt bei Tech-IPOs wie von Spotify üblich war. – Wertberichtigt Seite 6