Investoren versilbern Fintech-Anteile
bg Frankfurt – Wer früh in Fintechs investiert hat, sieht den Zeitpunkt gekommen, Gewinne zu realisieren. Daten von KPMG zufolge wurden die Ausstiegserlöse im dritten Quartal weltweit gegenüber dem Vorquartal auf 940 Mill. Dollar verdreifacht. Außerdem zogen die Neuinvestitionen von Risikokapitalgesellschaften in Fintechs im dritten Quartal um weitere 300 Mill. Euro auf 3,3 Mrd. Dollar an. Das unterstreicht, dass Investoren dem Segment die Eroberung von Marktanteilen zutrauen und mit erfolgreichen Verkäufen oder Börsengängen rechnen. Zuletzt haben etwa britische Fintechs wie Monzo, Oak North und Transferwise stattliche Finanzierungen abgeschlossen.Mit Blick auf die globalen Venture-Capital-Daten erklärt KPMG-Partner Sven Korschinowski, dass sich die Investoren in diesem Jahr zunehmend auf reifere Unternehmen konzentrierten, deren Geschäftsmodelle sich bewährt hätten. Die Zahl besonders großer Transaktionen von mehr als 100 Mill. Dollar insbesondere in den USA war dabei Treiber für das insgesamt steigende Volumen.Im Segment der Versicherungs-Fintechs – Insurtech genannt – zeichne sich für dieses Jahr bei der Anzahl der Transaktionen und der Investitionssumme ein Rekord ab. KPMG zählt per Ende September 179 Deals mit einem Volumen von 1,53 Mrd. Dollar, nachdem es im Vorjahr bei 203 Deals 1,79 Mrd. Dollar waren. In Europa spielt derweil Corporate Venture Capital – also eine Wagniskapitalfinanzierung durch Unternehmen – eine immer größere Rolle. In den ersten neun Monaten wurden 647 Mill. Dollar aus Firmentöpfen in Fintechs investiert. Damit steigerte das Segment seinen Anteil an den gesamten Fintech-Wagniskapital-Deals von 13 % auf 20 %.