Iran verhandelt mit europäischen Banken
dpa-afx Teheran – Der Iran hat erneut mit europäischen Banken über die Wiederaufnahme internationaler Finanzierungen verhandelt. Bereits zum vierten Mal trafen sich Vertreter iranischer und europäischer Geldinstitute, wie Medien in Teheran berichteten. “Die Zusammenarbeit mit den Banken bleibt auch nach dem Atomdeal ein wichtiges und immer noch ungelöstes Thema”, sagte Außenminister Mohammed Dschawad Sarif.Trotz des Atomdeals im Juli 2015 und der Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran im Januar 2016 meiden europäische Banken aus Furcht vor Zwangsmaßnahmen der USA noch immer eine Zusammenarbeit mit Teheran. Obwohl der Iran mit dem internationalen Bankennetzwerk Swift verbunden ist, werden auch die zum Teil schon ausgearbeiteten Handelsprojekte mit europäischen Unternehmen von den Banken nicht finanziert. Sarif erhob Vorwürfe gegen die USA. Die Vereinigten Staaten gäben den Banken für deren Iran-Geschäfte wegen anderer Sanktionen, die nichts mit dem Atomabkommen zu tun haben, kein grünes Licht. Zugleich warb der Minister um Vertrauen. “Unsere europäischen Partner sind sich aber der Tatsache bewusst, dass der Iran ein sicherer Ort für ihre Investitionen ist”, sagte Sarif der Nachrichtenagentur Irna zufolge. Das Problem mit den europäischen Banken spielt indirekt auch eine wichtige Rolle bei der Präsidentenwahl am 19. Mai. Denn Präsident Hassan Rohani konnte viele seiner versprochenen Wirtschaftsreformen, die er über ausländische Investitionen realisieren wollte, nicht umsetzen.