ISS-Akquisition abgeschlossen
ck Frankfurt
Die Deutsche Börse hat die Übernahme eines Anteils von 81% am führenden Stimmrechtsberater und ESG-Datenanbieter Institutional Shareholder Services (ISS) früher als angenommen unter Dach und Fach gebracht. Wie der Marktbetreiber am Freitag mitteilte, ist die Transaktion nach Erhalt der notwendigen regulatorischen Freigaben abgeschlossen worden. Auf der Bilanzpressekonferenz hatte der Vorstandsvorsitzende Theodor Weimer noch erklärt, mit der Freigabe im Verlauf des März oder des April zu rechnen.
Geklärt ist nun auch die viel diskutierte Frage, ob sich aus den Stimmrechtsberateraktivitäten der ISS nach der Übernahme der Mehrheit durch die Deutsche Börse Interessenkonflikte ergeben könnten. Die redaktionelle Unabhängigkeit, die das Daten- und Researchgeschäft von ISS heute genieße, bleibe auch in Zukunft erhalten, so der Marktbetreiber. Die Deutsche Börse verpflichte sich, die Unabhängigkeit und Integrität des Researchs, der Empfehlungen, Ratings und weiterer Analyseleistungen von ISS zu schützen. Eine Reihe von entsprechenden Regeln zur Nichteinmischung sei bereits eingeführt worden. Gleichzeitig habe sich auch ISS verpflichtet, kein Proxy-Voting-Research oder sonstige Analysen zur Deutschen Börse anzufertigen.
Gut gestaltet sich für die Deutsche Börse die Finanzierung der 1,5 Mrd. Euro schweren Übernahme. Mitte Februar platzierte sie fünf- und zehnjährige Anleihen mit einem Volumen von jeweils 500 Mill. Euro. Die Verzinsungen betrugen −0,192% beziehungsweise 0,194%, so dass sie in der Summe 1 Mrd. Euro zu einer Verzinsung von 0,02% aufgenommen hat.