IT-Abenteuer der Sparda-Banken steht vor dem Ende
sto/spe/sck/mic Frankfurt
Die Spatzen pfeifen es schon lange von den Dächern, jetzt scheint es sich zu verdichten: Der eigene Weg der Sparda-Banken beim Kernbanken-Anbieter könnte bald ein Ende finden. „Die beteiligten Sparda-Banken und Sopra Steria prüfen derzeit gemeinsam die Beendigung des Sparda-Programms bis 2026“, bestätigte der Verband der Sparda-Banken am Montag einen entsprechenden Bericht des Portals „Finanz-Szene“.
Zuletzt waren ohnehin nur noch sieben der elf Sparda-Banken der eigenen IT der Sopra Financial Technology in Nürnberg (bis 2019: Sparda-Datenverarbeitung) treu geblieben, ein Joint Venture zwischen dem französischen IT-Dienstleister Sopra Steria (51 %) und den Sparda-Banken (49 %). Die anderen vier Sparda-Banken (Südwest, Berlin, Hamburg, Hannover) waren 2019 zum zentralen genossenschaftlichen IT-Dienstleister Atruvia gewechselt.
Unmut wächst
Angesichts hoher Kosten im IT-Bereich, mitunter nicht ganz so störungsfreier technischer Abläufe sowie Problemen bei der eigenen Banking-App Teo (Comeco) war der Unmut bei manchen „Sopra“-Häusern immer spürbarer geworden, allen voran bei den bayerischen Instituten, wie „Finanz-Szene“ berichtet hatte. Die Häuser in Augsburg und München äußerten sich auf Anfrage nicht beziehungsweise schlossen sich der Verbandsstellungnahme an. Auch andere Anteilseigner, die Häuser in Hessen und Baden-Württemberg, zeigten sich zugeknöpft und wiederholten die Verbandsworte. Auch im Geschäftsbericht 2022 von Sopra Steria finden sich ähnliche Äußerungen.
Der Verband betonte, es sei unklar, welche IT-Aufstellung auf Dauer angestrebt wird. Der Nutznießer der ziemlich wahrscheinlichen Migration, Atruvia, wollte sich am Montag auf Anfrage ebenfalls nicht äußern. Klar ist, dass es für die sieben Sparda-Banken ein kostspieliges Abenteuer gewesen sein dürfte, das sich vermutlich auf eine dreistellige Millionensumme belaufen wird.
Wertberichtigt Seite 2