fir Frankfurt – IT-Führungskräfte von Banken weltweit sind sich der Gefahr durch Fintechs bewusst, sehen aber angesichts veralteter IT-Systeme nur beschränkte Möglichkeiten gegenzuhalten. So fürchten 87 % der Befragten in einer vom IT-Consultant Avanade in Auftrag gegebenen Studie, dass traditionelle Formen des Bankgeschäfts im Wettbewerb mit neuen Anbietern das Nachsehen haben. Das Tochterunternehmen von Accenture hat 280 Entscheidungsträger in IT-Abteilungen interviewt, davon 20 in Deutschland.Die klassischen Finanzunternehmen sehen sich im Wettstreit mit Fintechs mit beträchtlichen internen Schwierigkeiten konfrontiert (siehe Grafik). So binden Pflege und Instandhaltung der bestehenden IT-Systeme erhebliche Ressourcen und kosten die Banken viel Geld. Im Schnitt würden Jahr für Jahr 19 % des IT-Budgets allein für die Aufrechterhaltung der Altsysteme ausgegeben, heißt es. 28 % der Entscheidungsträger geben deshalb sogar an, schlichtweg keine Zeit für Entwicklungen und Innovationen erübrigen zu können. Und jeder Dritte gibt zu, dass seine IT-Abteilung nicht über genügend Kenntnisse und Fähigkeiten verfügt, um Veränderungen der IT-Infrastruktur umzusetzen.Dabei versprechen sich die Banken von modernisierten IT-Systemen erhebliche Vorteile: 94 % der Befragten erwarten im Schnitt um 14 % höhere Jahresumsätze, und 86 % rechnen mit einer Reduzierung der Betriebskosten um 13 %. Filialschließungen geplantUngeachtet der Schwierigkeiten, denen sich die IT-Abteilungen ausgesetzt sehen, ist im Zuge der Digitalisierung mit kräftigen Filialschließungen zu rechnen. Jeder fünfte Befragte gibt an, dass seine Bank viele Niederlassungen aufgeben wolle; 12 % planen der Erhebung zufolge sogar, alle Filialen zu schließen und ganz digital zu werden. 61 % sind der Meinung, dass in den nächsten zehn Jahren im Privatkundengeschäft von Banken keine menschliche Interaktion notwendig sein wird.