Die italienische Kritik an der Übernahme der Borsa Italiana durch die Mehrländerbörse Euronext hält an. Die Börsenaufsicht Consob verlangt dem Vernehmen nach klarere Garantien für die Unabhängigkeit der Mailänder Börse, die von der Mehrländerbörse Euronext übernommen wird. Der Zeitung „Il Sole 24 Ore“ zufolge drängt die Consob Wirtschaftsminister Daniele Franco sicherzustellen, dass die Aufsicht auch nach der Übernahme Zugang zu allen relevanten Daten und Informationen hat und Wettbewerb zwischen den Börsen in Paris und Mailand herrscht. Außerdem brauche es transparente Regeln für Investoren und Analysten in Mailand. Consob sowie die Notenbank Banca d’Italia müssen der Übernahme zustimmen.

Auch die Regierungsparteien verlangen Nachbesserungen. In einem parlamentarischen Antrag fordern Lega, 5 Sterne, PD und Forza Italia, eine Verlagerung des Euronext-Sitzes aus den Niederlanden nach Mailand zu prüfen. Die Borsa Italiana müsse mehr Autonomie und verbindliche Investitionszusagen erhalten. Über die Anträge der Regierungsparteien und einen Antrag der oppositionellen Fratelli d’Italia in Abgeordnetenhaus und Senat wird nächste Woche abgestimmt.