Italien offen für Entflechtung
Reuters Rom – Italien zeigt sich offen für neue Vorschläge, um Banken und Staaten im Euroraum krisenfester zu machen. Dabei geht es insbesondere um eine Entflechtung beider Seiten, da viele Institute stark in Anleihen ihres eigenen Landes engagiert sind. Zwar wären Veränderungen bei der Risikogewichtung von Staatsanleihen schädlich und unangemessen, sagte Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri. Aber es gebe eine Bereitschaft, Anreize zu diskutieren, damit Banken mehr in Titel anderer Staaten investierten. Dadurch könnten die Werkzeuge gegen Krisen besser harmonisiert werden. Der Schuldenberg Italiens lag zuletzt bei rund 2,3 Bill. Euro. Heimische Banken haben in großem Umfang Schuldentitel ihres Landes in ihrem Portfolio und gelten daher bei neuen Krisen als besonders anfällig. Italien steht Vorschlägen kritisch gegenüber, die Fortschritte bei der umstrittenen gemeinsamen Einlagensicherung in Europa damit zu verknüpfen, dass im Gegenzug Staatsanleihen mit Risikogewichten versehen werden. Der regulatorische Umgang mit Staatsbonds steht seit der Euro-Schuldenkrise im Blick. Bislang werden Staatsanleihen als risikofrei bewertet. Banken müssen daher für ihr Engagement in solche Papiere kein Kapital hinterlegen. Experten weisen aber auf die Gefahren hin, wenn sich Institute stark mit Staatsanleihen ihres eigenen Landes eingedeckt haben.