Italienische Banken heruntergestuft
bl Mailand – Die Ratingagentur Moody’s hat die Bewertungen einer Reihe von italienischen Banken, Unternehmen und Versorgern herabgestuft. Das war nach der Abwertung des Kreditratings des Staates am Freitag erwartet worden. Die betroffenen zwölf Banken und Versicherungen, sechs Staatsunternehmen und vier Versorger behielten jedoch alle Investment Grade. Einige Institute wurde um eine Stufe heruntergesetzt, bei anderen wurde der Ausblick reduziert.Der Anstieg des Spread auf knapp unter 320 Basispunkte am Mittwoch und die Unnachgiebigkeit der italienischen Regierung im Streit mit der EU-Kommission um den Haushaltsentwurf für 2019, der ein Defizit von 2,4 % vorsieht, haben sich zuletzt auf die Krisenbanken Monte dei Paschi di Siena (MPS) und Carige ausgewirkt. Bei anderen Banken war der Rückgang der Aktienkurse schon in den vergangenen Wochen und Monaten vorweggenommen worden.Unterdessen meldet die italienische Zentralbank für das dritte Quartal einen Anstieg der Zinssätze für Kredite an Unternehmen. Dagegen habe sich der Zinsaufschlag für italienische gegenüber deutschen Staatsanleihen noch nicht in höheren Zinssätzen für Immobilienkredite an private Haushalte niedergeschlagen. Das könnte den Beginn einer Verknappung des Kreditangebots anzeigen, der sich, je nach Spread-Entwicklung, verschärfen könnte. Die Banken des Landes, die 364 Mrd. Euro an Staatstiteln in ihren Bilanzen stehen haben, könnten zu Kapitalmaßnahmen gezwungen sein.