Italiens Bankenrettungsfonds sammelt 4,25 Mrd. Euro ein

67 Eigenkapitalgeber - Auch Fremdkapital geplant

Italiens Bankenrettungsfonds sammelt 4,25 Mrd. Euro ein

tkb Mailand – Die Gründung des Banken-Rettungsfonds Atlante beschleunigt die Lösung der italienischen Bankenkrise. Das am Freitag verabschiedete Dekret zur Beschleunigung des Konkursverfahrens und die mit der EU vereinbarten Spezialvehikel, welche einen Teil der faulen Bankkredite bündeln, verbriefen und als ABS-Papiere verkaufen sollen, ermöglichen nun den Abbau der faulen Kredite (NPL) von rund 200 Mrd. Euro. Banken mit einem überdurchschnittlich hohen Volumen an faulen Krediten wie Monte dei Paschi di Siena oder Carige sowie jene Volksbanken, die eine Kapitalerhöhung planen, profitieren am meisten von den Rettungsmaßnahmen.Paolo Petrignani, der als CEO der Fondsgesellschaft Quaestio Capital Management für die Führung von Atlante verantwortlich ist, erklärte am Freitag vor Analysten, dass der neu gegründete Fonds unabhängig und autonom agiere. Primäres Ziel sei, Kapitalerhöhungen von Volksbanken abzusichern. 70 % der insgesamt 4,25 Mrd. Euro an eingesammelten Mitteln sind für Kapitalerhöhungen der Volks- und kleinen Genossenschaftsbanken reserviert. Damit sei die Gefahr eines Bail-in, etwa für Banca Popolare di Vicenza, gebannt. Mit den restlichen 30 % soll Atlante die Junior-Tranche der verbrieften NPL ankaufen.Zwar seien die 4,25 Mrd. Euro weniger als die ursprünglich angekündigten 5 bis 6 Mrd. Euro, jedoch sei auch die Aufnahme von Fremdkapital geplant. Insgesamt haben sich 67 nationale und internationale Gruppen, Banken, Versicherer, Stiftungen, Pensionsfonds sowie die halbstaatliche Cassa Depositi e Prestiti beteiligt. Atlante peile eine Rendite von 6 % an. Laut Petrignani will der Fonds, der eine Laufzeit von fünf Jahren hat (mit drei Jahren Verlängerungsoption), die Volksbankenanteile maximal für 18 Monate halten.