Italiens größte Bank Intesa Sanpaolo hat – ähnlich wie Konkurrent Unicredit – ihre Jahresprognose zum zweiten Mal in diesem Jahr angehoben. Nach einem Gewinnanstieg im ersten Halbjahr, der die Erwartungen der Analysten klar übertraf, erwartet das Institut nun einen Jahresgewinn von “deutlich” über 7 Mrd. Euro.

Im Mai war die Prognose von zuvor 5,5 auf 7 Mrd. Euro erhöht worden. Für 2024 und 2025 rechnet CEO Carlo Messina mit einem weiteren Gewinnwachstum. Zur Begründung nannte er anhaltend hohe Einnahmen, Kostensenkungen sowie eine sehr geringe Risikovorsorge.

Der Aktienkurs legte am Freitag zu. Die Aktionäre sollen in diesem Jahr insgesamt 5,8 Mrd. Euro erhalten: Bereits im Mai war eine Teildividende ausgezahlt worden. Dazu kommen die zweite Tranche eines Aktienrückkaufprogramms und im November ein weiterer Vorschuss auf die Dividende. Die Pay-out-Quote soll bei 70% liegen.

Der Nettogewinn stieg im ersten Halbjahr um 80% auf 4,2 Mrd. Euro und im zweiten Quartal um 73,9% auf 2,27 Mrd. Euro – jeweils gegenüber Vorjahr. Die Erträge wuchsen um 15,3% auf 12,4 Mrd. Euro bzw. um 18,6% auf 6,3 Mrd., wobei der Zinsüberschuss um jeweils rund 70% zulegte und das Provisionsergebnis leicht zurückging. Die Kosten lagen dagegen leicht höher, unter anderem wegen Neueinstellungen. Die Ertrag-Aufwands-Quote lag mit 42,2% leicht über der von Unicredit. Die Risikovorsorge wurde im Halbjahr massiv reduziert – um 61% auf 556 Mill. Euro. Allerdings entfielen im ersten Halbjahr des Vorjahres allein 1,1 Mrd. Euro der Kreditrisikovorsorge auf das Russland- und das Ukraine-Geschäft der Bank.

CEO Messina setzt den Schwerpunkt auf die weitere Digitalisierung, etwa die Entwicklung der Digitalbank Isybank und von Fideuram Direct im Assetmanagement, sowie den Ausbau des Wealth Managements und des Versicherungsgeschäfts.