Italiens Problemkredite auf Allzeithoch

Anstieg um ein Viertel - Kreditvergabe bessert sich

Italiens Problemkredite auf Allzeithoch

tkb Mailand – Der Anteil der Problemkredite an den Gesamtausleihungen ist in Italien von 2,8 % im Jahr 2007 und 6,9 % im Vorjahr auf inzwischen 8,9 % gestiegen. Laut einer Mitteilung des Bankenverbandes ABI haben die Problemkredite Ende Mai ein Rekordhoch von 168,8 Mrd. Euro erreicht. Das sind 24 % mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Bei den Kleinunternehmen, die von der Wirtschaftskrise am stärksten betroffen sind, liegt der Anteil der Problemkredite an den Gesamtausleihungen bei 15,1 %. Hingegen hat sich die Lage der privaten Haushalte leicht verbessert, ihr Anteil der notleidenden Kredite an den Gesamtausleihungen ist im Jahresvergleich von 7 auf 6,6 % gesunken.Ein zaghaftes Besserungssignal kommt von der Kreditvergabe. Diese ist laut ABI zu Jahresmitte nur mehr um 2,2 % gegenüber Vorjahr gesunken, während das Minus zum Jahresende noch 4,5 % ausmachte. Die Mailänder Großbanken beschleunigen inzwischen ihre Anstrengungen, den Kreditengpass zu lockern. Banca-Intesa-Sanpaolo-Chef Carlo Messina hat kürzlich die Freigabe von 10 Mrd. Euro Krediten für Kleinunternehmen bekannt gegeben. Zudem wolle er im Herbst 13 Mrd. Euro TLTRO bei der EZB anfragen und diese Mittel komplett den Industrieunternehmen und privaten Haushalten zur Verfügung stellen. Unicredit hat ein Abkommen mit der Modeindustrie für eine bevorzugte Kreditvergabe an Branchen-Kleinunternehmen abgeschlossen.