tkb Mailand – Der italienische Bankenrettungsfonds Atlante wird auch die 1 Mrd. Euro schwere Kapitalerhöhung der Volksbank Veneto Banca aus Montebelluno in Nordostitalien zeichnen müssen. Das wurde am Montag in Mailänder Finanzkreisen bekannt. Das von Banca Imi geführte Konsortium mit Credit Suisse, UBS, Citi und Société Générale sowie den Bookrunnern Unicredit, Commerzbank, Barclays und Natixis habe sich zu Wochenbeginn zurückgezogen. Die milliardenschwere Kapitalerhöhung soll am 8. Juni starten. Der anvisierte Preis liegt bei lediglich 10 bis 50 Cent pro Aktie.Mit der Veneto Banca könnte sich der Fall Banca Popolare di Vicenza wiederholen, als Atlante wegen fehlender privater Investoren die 1,5 Mrd. Euro schwere Kapitalerhöhung zu 99,3 % selbst gezeichnet hatte. Bislang war von einer Intervention bis maximal 50 % der Kapitalerhöhung von Veneto Banca die Rede, nun aber könnte der Fonds vollständig einspringen. Alessandro Penati, Präsident des Fonds Atlante, hatte noch am Wochenende die Hoffnung geäußert, dass der Fonds diesmal nicht übermäßig zur Kasse gebeten werde. Das Instrument ist mit 4,25 Mrd. Euro ausgestattet. Kämen nach der 1,5 Mrd. Euro schweren Kapitalerhöhung der Volksbank von Vicenza nun noch 1 Mrd. Euro hinzu, verblieben 1,75 Mrd. Euro in der Kasse. Penati hatte die Bildung eines Fonds Atlante 2 in Aussicht gestellt, der vorwiegend für die Übernahme fauler Kredite genutzt werden soll. Dafür seien bis Ende Juli 2 Mrd. Euro vorgesehen. Die Volksbank von Vicenza und Veneto Banca weisen gemeinsam 10 Mrd. Euro faule Kredite auf. Eine Fusion der Institute sei nicht auszuschließen.Fusionsabsichten wurden bereits vor zwei Jahren von der Volksbank von Vicenza geäußert, scheiterten dann aber am Widerstand von Veneto Banca. Die Institute verfügen gemeinsam über 39,8 % der Anteile an dem zum Verkauf stehenden Vermögensverwalter Arca und haben Anteile am Versicherer Cattolica.—– Wertberichtigt Seite 6