IWF: Finanzstabilität hängt am nachhaltigen Geldwesen

ESG-Kriterien sollen Teil der Überwachung sein

IWF: Finanzstabilität hängt am nachhaltigen Geldwesen

det Washington – Nachhaltige Finanzierung, die sich nicht nur auf ökonomische, sondern auch umweltpolitische und soziale sowie Governance-Kriterien bezieht, wird nach Darstellung des Internationalen Währungsfonds (IWF) wachsenden Einfluss auf die allgemeine Finanzstabilität haben. Folglich will der Währungsfonds Sustainable-Finance-Kriterien zunehmend in seine Überwachungsfunktion einbeziehen. Auch empfiehlt er in den analytischen Kapiteln des neuen Berichts zu globalen Finanzstabilität (GFSR) Anlegern, Sustainable Finance in ihren Investitionsentscheidungen größere Bedeutung beizumessen.Im Auge behalten müssten Anleger unter den ESG (Environmental, Social, Governance) Kriterien insbesondere die Folgen des Klimawandels. Zu den Risiken zählen demnach die unmittelbaren Kosten, die beispielsweise Versicherungsunternehmen sowohl als Ergebnis von Wetterkatastrophen entstehen. Seit den achtziger Jahren hätten sich die Verluste der Versicherungskonzerne, die im Zusammenhang mit Klimawandel stehen, vervierfacht. In den Aktienkursen der Unternehmen fänden diese Risiken nur selten Berücksichtigung, stellt der Währungsfonds fest.Zu Buche schlagen aber auch ökonomische Störungen als Folge der Umweltpolitik und des technologischen Wandels. Als Beispiel nennt der Fonds die Kosten und den entgangenen Nutzen von Vermögenswerten in der fossilen Energiewirtschaft, die im Zuge des Übergangs zu erneuerbaren Energien zunehmend ausgemustert werden.Obwohl die ESG-Kriterien schon seit geraumer Zeit in die Investitionsentscheidungen der Portfoliomanager eingeflossen sind, fordert der IWF über multilaterale Kooperation die Einführung einheitlicherer Standards. Wegen der unterschiedlichen Definitionen und diffusen Standards reichen nämlich Schätzungen über den Wert von Investmentfonds, die Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen, von 3 bis über 30 Bill. Dollar, heißt es im GFSR. Auch sollten Politiker neue Anreize schaffen, um Anlegern zu entsprechenden Investitionen zu animieren, fordert der IWF. Zudem könnten Unternehmen über mehr Transparenz Investoren dazu animieren, sich in verstärktem Maße der Nachhaltigkeitskriterien zu bedienen.