IWF warnt vor Cyber-Gefahren für Finanzstabilität
IWF warnt vor Cyber-Gefahren für die globale Finanzstabilität
Verbesserungen in Meldeverfahren angemahnt
Reuters Washington/Berlin
Reuters Washington/Berlin – Cyberangriffe vor allem auf Banken werden laut Internationalem Währungsfonds (IWF) zu einer wachsenden Gefahr für die Finanzstabilität. Im Vergleich zu der Zeit vor der Corona-Pandemie, die sich ab 2020 weltweit ausbreitete, habe sich die Zahl der Attacken fast verdoppelt, schrieb der IWF in einem am Dienstag in Washington veröffentlichten Bericht.
Meist seien die Schäden überschaubar, in der Größenordnung von einer halben Million Dollar. „Sie können aber in einigen Fällen extrem sein.“ Das Risiko für Großschäden von mindestens 2,5 Mrd. Dollar sei gestiegen. Der IWF verwies auf die zunehmende Digitalisierung, neue Technologien, aber auch sich ausweitende geopolitische Spannungen.
Die Finanzbranche ist besonders oft betroffen. Fast jeder fünfte Angriff wird dort registriert. Große Attacken könnten in der Branche potenziell zu einem Vertrauensverlust führen und besonders wichtige Dienstleistungen stören, warnt der IWF. Um Angriffe abzuwehren, brauche es eine geeignete Strategie und eine funktionierende Aufsicht.
Grundsätzlich werden Vorfälle oftmals nicht oder erst spät gemeldet. Hier seien Verbesserungen nötig, mahnte der IWF an. Fehlende Daten seien ein Problem. Auch dabei gebe es zwar bereits Fortschritte, die Daten seien aber noch immer unvollständig.
„Die Sammlung von Daten zu Cyber-Vorfällen müssen weltweit eine Priorität bekommen.“ In der Finanzbranche müssten Erfahrungen geteilt werden, um insgesamt widerstandsfähiger zu werden. Zwischen Ländern brauche es eine stärkere Zusammenarbeit.