Personalmangel bremst Oberbank in Deutschland
Expansion
Personalmangel bremst Oberbank in Deutschland
Ausbau des Filialnetzes stockt – Abermals Rekordergebnis
jh München
Der Mangel und die Suche nach Fachkräften bremsen die Expansion der österreichischen Oberbank in Deutschland. Bisher besteht das Netz des Instituts hierzulande aus 46 Filialen, davon 30 in Bayern. Im vergangenen Jahr kam eine Niederlassung in Cottbus hinzu sowie in Düsseldorf und Köln erste Dependancen in Nordrhein-Westfalen. Doch für Kassel und Magdeburg ist die Oberbank immer noch auf der Suche nach gutem Personal. „Wir machen da keine Kompromisse“, sagte der Vorstandsvorsitzende Franz Gasselsberger im Jahrespressegespräch in München. Entscheidend seien zwei Fragen: „Wo finden wir gute Leute, um Filialen aufzubauen?“ Zweitens müsse der Vorstand in der Lage sein, die größeren Kunden selbst zu betreuen. Auch das begrenzt aus der Sicht Gasselsbergers, dem ein direkter Kontakt wichtig ist, das Wachstum des Filialnetzes. Das ursprüngliche Ziel von 50 Filialen in Deutschland gilt nicht mehr als das Ende. „Es können auch 55 oder 60 sein“, sagte Gasselsberger. Hierzulande konzentriert sich die Oberbank auf das Mittelstandsgeschäft und Private Banking, verzichtet im Gegensatz zu Österreich auf das Retailgeschäft.
Im vergangenen Jahr erzielte die Bank mit Sitz in Linz abermals ein Rekordergebnis vor Steuern (siehe Tabelle). Mit Ausnahme von 2009 und 2020 stieg es in den vergangenen Jahren kontinuierlich. Eine Prognose für dieses Jahr zu veröffentlichen, scheut Gasselsberger und begründet dies mit der unsicheren Entwicklung der Wirtschaft. „Das Jahr hat aber sehr gut begonnen“, fügte er hinzu. Das Zinsgeschäft sei stark, das Wertpapiergeschäft lasse wegen der gestiegenen Zinsen etwas nach.
Die Nachfrage der Unternehmen nach Krediten sei nach wie vor hoch. Schwach sei das Geschäft mit Wohnungsbaudarlehen für Private. Gasselsberger betonte, Basis für das Kreditgeschäft seien die Einlagen der Kunden. „Plötzlich haben die wieder eine große Bedeutung bekommen“, sagte er mit Blick auf die Krisen der Credit Suisse und der Silicon Valley Bank. „Es ist das Wesentliche, dass die Kunden der Bank ihr Geld anvertrauen.“ Der Zustrom der Einlagen in die Oberbank sei in den ersten Monaten so stark gewesen wie fürs gesamte Jahr geplant.
Oberbank | |||
Konzernzahlen nach IFRS | |||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 | |
Zinsergebnis | 406 | 346 | |
Risikovorsorge | 42 | 36 | |
Provisionsergebnis | 207 | 192 | |
Verwaltungsaufwand | 320 | 314 | |
Ergebnis vor Steuern | 295 | 282 | |
Nettoergebnis | 243 | 235 | |
Kosten-Ertrags-Quote (%) | 48,8 | 49,7 | |
Eigenkapitalrendite* (%) | 8,7 | 8,9 | |
Bilanzsumme (Mrd.) | 26,8 | 27,5 | |
Harte Kernkapitalquote (%) | 18,0 | 18,4 | |
Mitarbeiter (Anzahl) | 2134 | 2152 | |
*) vor Steuern |
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