Japans Banken schwächeln

Bisherige Gewinnsäulen tragen nicht mehr

Japans Banken schwächeln

mf Tokio – Japans drei große Finanzgruppen erwarten ein schwieriges Geschäftsjahr. In der Vergangenheit lebten sie vom Eigenhandel mit Staatsanleihen und von Unternehmenskrediten. Als Reaktion auf die extreme Geldpolitik der Bank of Japan stabilisierten sie ihre Erträge durch den Verkauf von Aktien ihrer Firmenkunden und den Abbau von Rückstellungen für notleidende Kredite. Doch diese Gewinnsäulen tragen nun nicht mehr: Der Aktienmarkt tritt auf der Stelle, und die Kreditkosten drohen als Folge eines möglichen Konjunkturabschwungs zu steigen.Daher blieben Mitsubishi UFJ Financial Group (MUFG), Sumitomo Mitsui Financial Group (SMFG) und Mizuho Financial Group mit ihren Prognosen für 2019 (ab 1.4.) hinter dem Analystenkonsens zurück. Zwar wollen MUFG und Mizuho ihren Jahresertrag auf 900 Mrd. Yen (7,3 Mrd. Euro, plus 3,1 % zum Vorjahr) bzw. 470 Mrd. Yen (3,8 Mrd. Euro, plus 487 %) steigern. Aber das Wachstum ergibt sich aus dem geschrumpften Vorjahresgewinn.So schrumpfte bei MUFG der Gewinn um 12 %, weil ein teures Softwareprojekt bei ihrer Kreditkartentochter aufgegeben wurde. Mizuho wiederum erlebte einen dramatischen Gewinneinbruch um 83 % auf den niedrigsten Wert seit der Finanzkrise. Nach der Gewinnwarnung vor zwei Monaten kam dies nicht überraschend. Die Hauptgründe waren die Schließung von Filialen und der Umbau des Wertpapierportfolios. Statt 100 will Mizuho nun 130 Filialen abbauen und binnen vier Jahren den Gewinn auf 900 Mrd. Yen erhöhen.SMFG sagte einen Ertragsrückgang um 4 % auf 700 Mrd. Yen (5,7 Mrd. Euro) vorher. Wegen des “sehr unsicheren” Geschäftsumfelds sei die Prognose keineswegs konservativ, betonte SMFG-Präsident Jun Ota. Zum Ausgleich gibt es einen Aktienrückkauf für 100 Mrd. Yen (813 Mill. Euro). An der Börse fielen MUFG um 1,3 %, Mizuho um 1,5 % und SMFG um 0,6 %. Nur die Aktie von SMFG liegt seit dem Jahresanfang im Plus.