Japans Investmentbanken schwächeln zu Hause

Nomura mit Gewinnplus - Daiwa-Ertrag sinkt

Japans Investmentbanken schwächeln zu Hause

mf Tokio – Das schwache Retail-Geschäft in der Heimat macht Japans Investmentbanken Nomura Holdings und Daiwa Securities verstärkt zu schaffen. Immerhin konnte Marktführer Nomura erstmals seit sechs Quartalen einen Gewinnzuwachs melden. Der Nettoertrag im Zeitraum zwischen April und Juni stieg um das knapp Elffache zum Vorjahr auf 55,8 Mrd. Yen (461 Mill. Euro) und der Nettoumsatz um 22 % auf 332 Mrd. Yen (2,7 Mrd. Euro). Das war deutlich mehr als erwartet. Bei der Rivalin Daiwa schrumpfte der Reingewinn um 13,3 % auf 16,1 Mrd. Yen. Der Nettoumsatz sank um 7,3 % auf 107,1 Mrd. Yen.Auf der Habenseite verbuchten beide Investmentbanken solide Auslandsgeschäfte. “Außerhalb von Japan waren alle Regionen profitabel”, sagte Nomura-Finanzvorstand Takumi Kitamura. Die Wholesale-Sparte mit der Auslandsoperation steigerte ihren Umsatz um 16 % zum Vorjahr oder um 12 % zum Vorquartal auf 159,5 Mrd. Yen. Nach einem Verlust von 7,4 Mrd. Yen vor Steuern im Vorjahr erzielte die Sparte einen Gewinn von 20 Mrd. Yen. Hier wirkte offenbar die erneute Restrukturierung, die CEO Koji Nagai in Zusammenhang mit dem ersten Jahresverlust seit der Finanzkrise begonnen hat. Bei Daiwa blieb das Vorsteuerplus im Wholesale-Bereich mit 39,4 Mrd. Yen auf dem Niveau des Vorjahres.Die größte Belastung stellte das Brot-und-Butter-Geschäft mit dem Fondsverkauf und Aktienhandel für japanische Privatanleger dar. Dieses Geschäft brachte Nomura nur noch 8,1 Mrd. Yen (66,9 Mill. Euro) ein, 59 % weniger als im Vorjahr. Bei Daiwa schrumpfte der Vorsteuergewinn dieser Sparte um 14,8 % auf 43,1 Mrd. Yen. “Das Volumen des Aktienhandels von Privatanlegern ist auf den niedrigsten Stand der Abenomics-Jahre gefallen”, klagte Daiwa-Finanzvorstand Eiji Sato. Darunter leidet übrigens die gesamte Branche: Laut Nikkei-Daten verbuchten 16 von 19 größeren japanischen Brokerhäusern zuletzt entweder fallende Quartalserträge oder fuhren sogar Verluste ein.