Jeder Vierte hat Geno-Anteile
lee Frankfurt – Die Genossenschaftsorganisation ist mit 980 000 Mitarbeitern ein größerer Arbeitgeber als die deutsche Automobilbranche. Das geht aus dem am Montag veröffentlichten Genossenschaftsbericht hervor. In der Automobilbranche arbeiteten laut VDA zuletzt 819 996 Menschen. “Für den stark in der Binnenwirtschaft verankerten Genossenschaftssektor bleiben die Perspektiven auch für 2020 insgesamt gut”, so Michael Stappel, Volkswirt der DZ Bank. Die Mitgliederzahl habe sich stabil bei 22 Millionen gehalten. Somit habe etwa jeder Vierte in Deutschland Genossenschaftsanteile. Damit bliebe der Genossenschaftsverband die mitgliederstärkste Wirtschaftsorganisation, größer als ADAC und Deutscher Gewerkschaftsbund.Für die kommenden Jahre rechnet Stappel aufgrund der Digitalisierung mit einem leichten Rückgang der Arbeitsplätze. Auch die Zahl der Mitgliedschaften werde wohl sinken. Die Entwicklung sei uneinheitlich: Einem Rückgang im ländlichen Raum durch die Aufgabe von Bauernhöfen mangels Nachfolgern stehe ein Neugründungsboom von Genossenschaften in unterschiedlichsten Bereichen gegenüber. Auch die Ballungszentren verzeichneten dank Wohnungsgenossenschaften steigende Mitgliederzahlen. Langfristig werde jedoch auch die Genossenschaftsorganisation nicht am demografischen Wandel vorbeikommen.