Jeffrey Epstein stand angeblich in Kontakt zu Darling und Mandelson

Der verstorbene Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat angeblich Jes Staley angeboten, Kontakte zum britischen Schatzkanzler Alistair Darling und Wirtschaftsminister Peter Mandelson herzustellen, als Staley noch für J.P. Morgan arbeitete. Das zitiert die "Financial Times" aus einem internen Untersuchungsbericht der Bank.

Jeffrey Epstein stand angeblich in Kontakt zu Darling und Mandelson

Epstein stand angeblich in Kontakt zu Darling und Mandelson

“FT” zitiert internen Untersuchungsbericht von J.P. Morgan

hip London

Der verstorbene Sexualstraftäter Jeffrey Epstein hat angeblich dem ehemaligen Barclays-Chef Jes Staley angeboten, Kontakte zu britischen Regierungsmitgliedern herzustellen, als dieser noch für J.P. Morgan arbeitete. Wie die “Financial Times” (FT) unter Berufung auf einen internen Untersuchungsbericht der US-Großbank berichtet, schrieb Epstein Staley im Januar 2010, er habe für ihn eine Zusammenkunft mit dem damaligen Schatzkanzler Alastair Darling (Labour) und Wirtschaftsminister Paul Mandelson (Labour) in Davos arrangiert. Wenige Tage später habe Staley Epstein darüber informiert, dass er Darling und Mandelson getroffen habe. Darling sagte dem Blatt, dass er sich nicht erinnern könne, Staley getroffen zu haben. Mit Epstein habe er nichts zu tun gehabt. “Warum sollte ich?”, zitiert ihn die Zeitung. Eine “Mandelson nahestehende Person” wird damit zitiert, dass er Epstein in Davos getroffen habe, um über die Finanzkrise zu sprechen. Epstein habe das Treffen aber nicht arrangiert. Dem Untersuchungsbericht zufolge habe es Gespräche und Treffen bei mehreren Gelegenheiten gegeben. Ein Sprecher Mandelsons sagte dem Blatt, der Lord bedauere sehr, Epstein je vorgestellt worden zu sein. Es habe keinerlei professionelle oder geschäftliche Beziehungen zwischen ihnen gegeben.

Staley hatte einem im Bericht nacherzählten Austausch zufolge Interesse am bevorstehenden Verkauf des Rohstoffhandelsgeschäfts RBS Sempra Commodities – eine der Brüsseler Auflagen für den Bailout der Royal Bank of Scotland durch die britischen Steuerzahler. Die US-Bank kaufte später den Großteil davon für 1,6 Mrd. Dollar. J.P. Morgan wollte zu dem Bericht keine Stellung nehmen und verwies auf ein früheres Statement zu Epstein. “Jegliche Verbindung zu ihm war ein Fehler, und wir bedauern das”, hatte das Institut damals bekundet. “Wir hätten niemals weiter Geschäfte mit ihm gemacht, wenn wir geglaubt hätten, dass er unsere Bank in irgendeiner Weise dazu benutzt, abscheuliche Verbrechen zu begehen.” Epstein kam 2019 in einem New Yorker Gefängnis zu Tode, nachdem er unter dem Vorwurf, Sexhandel mit Minderjährigen betrieben zu haben, verhaftet worden war.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.