Josef Ackermann will keine Boni zurückzahlen

Börsen-Zeitung, 18.11.2016 Reuters Berlin - Der frühere Vorstandschef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, will von seinem Ex-Arbeitgeber erhaltene Boni nicht zurückzahlen. "Es ist überhaupt nicht die Rede davon, Boni zurückzuzahlen", sagte er am...

Josef Ackermann will keine Boni zurückzahlen

Reuters Berlin – Der frühere Vorstandschef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, will von seinem Ex-Arbeitgeber erhaltene Boni nicht zurückzahlen. “Es ist überhaupt nicht die Rede davon, Boni zurückzuzahlen”, sagte er am Donnerstag in Berlin. Die Frage sei, ob die Teile, die bislang nicht ausgezahlt wurden, “freiwillig in der Bank gelassen werden”. Er habe in der Vergangenheit gezeigt, dass er unter bestimmten Umständen bereit sei, freiwillig seinen Beitrag zur Lösung von Problemen zu leisten, wenn es dafür eine Basis gebe.Aber auf Ansprüche formell verzichten werde er nicht. “Das kann ich gar nicht”, sagte er. Solche Fragen seien etwas, was intern in der Bank geklärt werden sollte, sagte Ackermann. Aber offenbar habe man ihn unter Druck setzen wollen. “Man merkt die Absicht, aber man ist verstimmt”, sagte er. Ob er gegebenenfalls zur Verteidigung seiner Ansprüche auch vor Gericht ziehen würde, sagte Ackermann nicht.In Finanzkreisen heißt es, die Deutsche Bank prüfe weiterhin, ob sie frühere Vorstände für die Verfehlungen des Geldhauses persönlich zur Kasse bitten kann. Eine Entscheidung dazu sei aber noch nicht gefallen, sagten mehrere mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Zwei der Insider betonten, eine Anwaltskanzlei schaue sich schon länger unter anderem die Arbeitsverträge der einstigen Manager an. Es gehe nicht nur um die Frage, ob eingefrorene Boni – die normalerweise mit Zeitverzögerung ausgezahlt werden – gänzlich einbehalten werden dürften. Geprüft werde auch, ob bereits ausgezahlte Gelder zurückgefordert werden könnten.—– Wertberichtigt Seite 8