J.P. Morgan setzt auf Leveraged Loans

US-Bank traut Kreditmarkt 2019 ein weiteres Rekordjahr zu - Aufseher warnen vor wachsenden Risiken

J.P. Morgan setzt auf Leveraged Loans

Leveraged Loans gehörten in den vergangenen Monaten für Investoren zu den attraktivsten Assetklassen im Kreditmarkt. Geht es nach den Analysten von J.P. Morgan, wird das auch im neuen Jahr so bleiben. Das würde die Deutsche Bank ebenfalls freuen. Aufseher warnen derweil immer lauter vor den wachsenden Risiken.sp New York – Geht es nach der US-Bank J.P. Morgan, dürften Kredite an hoch verschuldete Unternehmen, sogenannte Leveraged Loans, bei Investoren auch im nächsten Jahr hoch im Kurs stehen. Die von Marktbeobachtern und Aufsehern zuletzt immer öfter und immer lauter geäußerten Sorgen über wachsende Kreditrisiken, die bei Publikumsfonds, die in die Assetklasse investieren, in der vergangenen Woche zu den größten Mittelabflüssen in diesem Jahr geführt haben, seien “etwas übertrieben”, erklärt die Bank in einer Studie.Auch bei der Deutschen Bank, die das Geschäft mit Leveraged Loans zuletzt erheblich ausgeweitet hat, hofft man darauf, dass der Risikoappetit von renditehungrigen Investoren auf Kredite an hoch verschuldete Firmen nicht versiegt.Im Sekundärmarkt sind die Preise für Leveraged Loans in den vergangenen Wochen zwar gesunken und der S&P/LSTA Leveraged Loan Price Index notiert auf dem niedrigsten Stand seit zwei Jahren, nachdem der S&P/LSTA Leveraged Loan Total Return Index im Oktober den ersten Rückgang seit 14 Monaten verzeichnete. Nach Ansicht von J.P. Morgan werden Investoren aber trotzdem “nicht ein Jahr an der Seitenlinie verbringen”. Denn Leveraged Loans versprechen Investoren laut den Experten der Bank im nächsten Jahr eine Rendite von 6 % und damit noch einmal deutlich mehr als die in diesem Jahr bislang erreichten 3,5 %. Das Wachstum dürfte nach Ansicht von J.P. Morgan nachlassen, dem Markt aber trotzdem zu einem weiteren Rekordjahr verhelfen.Tatsächlich gelten viele Faktoren, die den Run von Investoren auf Leveraged Loans ausgelöst haben, auch weiterhin. Insbesondere gehen Marktbeobachter bis Ende 2019 von bis zu fünf Zinserhöhungen der Fed aus, was die Renditeerwartungen für Leveraged Loans mit flexiblem Zins erhöht. Marktbeobachter treibt dennoch die Sorge über die schlechter werdende Kreditqualität um, die bei einem konjunkturellen Abschwung zu steigenden Ausfallquoten in dem 1,3 Bill. Dollar schweren Markt für Leveraged Loans führen könnten.Vor den Risiken gewarnt hat in den vergangenen Wochen unter anderem die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, der Internationale Währungsfonds, die Analysten von Moody’s Investors Service und Oaktree Capital, die ehemalige Notenbankchefin Janet Yellen sowie Mitarbeiter aus der Risikoabteilung der Fed und zuletzt auch US-Senatorin Elizabeth Warren, die in einem Brief an US-Finanzminister Steven Mnuchin und eine Reihe von Aufsichtsbehörden Parallelen zur Subprime-Krise auf dem US-Hypothekenmarkt vor zehn Jahren zieht. Kreditqualität sinktSo weit ist es nach Einschätzung der meisten Beobachter noch nicht. Kaum von der Hand zu weisen ist aber die Erosion der Kreditqualität. In den USA machen Firmen mit Schulden in Höhe von mehr als dem Sechsfachen ihres Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mehr als die Hälfte aller neuen Leveraged Loans aus (siehe Grafik). Auch bei den Kreditbedingungen, den sogenannten Covenants, machen Investoren immer häufiger Abstriche. Das Volumen der Kredite, für die Investoren außerhalb des Bankensektors gerade stehen, hat sich im Vergleich zu 2007 fast verdoppelt. Das erschwert für die Aufsichtsbehörden den Umgang mit den bestehenden Risiken.