Julius Bär will Boni zurückfordern
Bloomberg Zürich
Julius Bär hat nach einem Jahre zurückliegenden Skandal im Lateinamerika-Geschäft beschlossen, die Boni von involvierten Bankern zurückzufordern. Die Schweizer Bank gab die Entscheidung am Montag in ihrem Geschäftsbericht bekannt, hielt sich aber bedeckt, welche Manager betroffen sind oder wie viel sie zurückzufordern gedenkt.
Vonseiten Julius Bärs hieß es, das Vorgehen stehe im Zusammenhang mit einer Untersuchung der Schweizer Aufsichtsbehörde Finma. Diese hatte die Bank im vergangenen Jahr kritisiert, weil sie in ihrem Lateinamerika-Geschäft im Zeitraum von 2009 bis Anfang 2018 Geldwäsche nicht bekämpft habe. Julius Bär schließt sich mit der Entscheidung Credit Suisse an, die in der vergangenen Woche die Boni einiger Topmanager aussetzte und infolge des Skandals um Greensill Capital Rückforderungen in Erwägung zieht.
Im Zuge der Finma-Untersuchung wurde der frühere CEO Boris Collardi gerügt, ebenso wie sein Nachfolger Bernhard Hodler. Collardi leitete während seiner Amtszeit eine Expansionsphase mit fast einem Dutzend Akquisitionen und Joint Ventures. Dies löste später Untersuchungen darüber aus, wie gut die Bank ihre Kunden überprüfte und deren Geschäftsaktivitäten überwachte.