Julius Bär steuert auf starkes Jahr zu
dz Zürich – Die Profitabilität von Julius Bär nach neun Monaten liegt “signifikant” über dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dies gab die Zürcher Vermögensverwaltungsbank am Montag in einem Bericht über die Geschäftsentwicklung bis Ende September bekannt. Die Anleger nahmen die Nachricht dankbar auf. Die Aktie legte mehr als 6 % auf über 44 sfr zu. Allerdings bewegen sich die Papiere immer noch rund 15 % unter den Anfang des Jahres erreichten Höchstkursen.Die gute Geschäftsentwicklung ist weniger Ausdruck einer konstant hohen Form, sondern vielmehr das Ergebnis eines außergewöhnlichen ersten Quartals, in dem die Bank im Zuge weltweiter Coronapanik an den Börsen von einer weit überdurchschnittlichen Handelsaktivität der Kunden profitieren konnte. Aus diesem Grund konnte die Bank zur Jahresmitte mit 491 Mill. sfr ein Rekordergebnis vermelden.Einen schönen Teil davon dürfte das Institut bis zum Jahresende ins Trockene bringen. Zwar liegen die Erträge im Verhältnis zu den verwalteten Vermögen im zweiten Halbjahr mit 89 Basispunkten deutlich unter dem Niveau im ersten Halbjahr (92 Basispunkte). Doch im Vorjahr hatte die Marge bei lediglich 82 Basispunkten gelegen. Die Kundenaktivität im Handel habe sich nach dem ersten Quartal zwar deutlich gelegt, doch insgesamt bewege sie sich immer noch über Vorjahr, teilte Julius Bär mit.Erfreut reagierten die Investoren auch auf die Zunahme der Kundenvermögen. Der Zufluss an verwalteten Neugeldern habe sich im dritten Quartal “beträchtlich” beschleunigt, so dass im Neunmonatsvergleich eine Wachstumsrate von nahezu 4 % resultierte. Im Vorjahr lag der vergleichbare Wert bei lediglich 2,8 %. Julius Bär verwaltet aktuell 413 Mrd. sfr an Kundenvermögen.Die Bank versucht, das verbesserte Gewinnniveau mindestens teilweise auch im kommenden Jahr zu halten, und unternimmt dazu erhebliche Sparanstrengungen. Diese Bemühungen werden durch die notorisch schwache Entwicklung der italienischen Tochtergesellschaft Kairos unterlaufen. Die für gegen 500 Mill. sfr eingekaufte Fondsgesellschaft wird zulasten des laufenden Geschäftsjahres um 190 Mill. sfr wertberichtigt.