Juncker-Paket unterstützt erstes deutsches Projekt

KfW und EIF weiten Gründerförderung aus

Juncker-Paket unterstützt erstes deutsches Projekt

fed Brüssel – Deutsche Unternehmen profitieren erstmals direkt vom 315 Mrd. Euro schweren Investitionsprogramm der EU und der Europäischen Investitionsbank (EIB) – bekannter als “Juncker-Paket”. Denn die Fondstochter der EIB – der Europäische Investitionsfonds – und die KFW Bankengruppe weiten das Volumen eines Kreditprogramms für Jungunternehmer aus, indem sie die Rückendeckung des neuen Europäischen Fonds für Strategische Investitionen (EFSI) nutzen. Dieser Geldtopf speist sich aus Garantien aus dem EU-Haushalt und Mitteln der EU-Hausbank EIB – und soll in den nächsten Jahren weitestgehend privat finanzierte Investitionsvorhaben von 315 Mrd. Euro mobilisieren. 1 Mrd. Euro mehrIm aktuellen Fall haben EIF und KfW eine Vereinbarung unterzeichnet, derzufolge sie ihr Angebot einer weitreichenden Haftungsübernahme für Start-up-Firmen, die sich bei ihrer Bank oder Sparkasse bis zu 100 000 Euro leihen wollen, um 1 Mrd. Euro ausweiten. In anderen Worten: Auf Basis der Garantien des Juncker-Pakets sind EU-Investitionsfonds und KfW in der Lage, mehr Firmen als bisher den Rücken zu stärken, indem sie gemeinsam für 80 % der Darlehen geradestehen, die sich diese jungen Unternehmen bei ihrem Kreditinstitut leihen, um ihr Geschäft voranzutreiben. Zugleich ermöglicht die Brüsseler Rückabsicherung längere Laufzeiten. War das entsprechende KfW-Programm bislang auf drei Jahre begrenzt, so sind jetzt auch Garantien für fünfjährige Kredite möglich, so dass der Zeitdruck für die Tilgung gemindert wird. Den Schätzungen aus Frankfurt und Brüssel zufolge können mehr als 15 000 Jungunternehmen von der erweiterten Möglichkeit profitieren.Auf Seiten der EU-Kommission wird die Investitionsoffensive federführend von EU-Vizepräsident Jyrki Katainen betreut, der im Brüsseler Kollegium für Arbeitsplätze, Wettbewerbsfähigkeit und Investitionen zuständig ist. Der frühere finnische Premier hat in den vergangenen Monaten alle EU-Staaten bereist, um für die Initiative zu werben und Partnerschaften mit nationalen Förderbanken zu besiegeln. “Die Unterzeichnung der Vereinbarung durch EIF und KfW ist eine fantastische Nachricht, was die Gründung von Unternehmen in ganz Deutschland betrifft”, jubelte Katainen. Mithilfe des Investitionspakets würden genau jene Firmen unterstützt, die Arbeitsplätze vor Ort schaffen möchten. Genau dafür sei die EU-Offensive gedacht.Aus Sicht der KfW hob deren Vorstandsmitglied Ingrid Hengster hervor, dass die deutsche Bankengruppe mit Hilfe des Europäischen Fonds für Strategische Investitionen “noch mehr Unternehmensgründungen und junge Unternehmer noch besser fördern” könne.