Kapitalbedarf infolge von Basel III schrumpft

Bundesbank begrüßt Verschiebung der Reform

Kapitalbedarf infolge von Basel III schrumpft

bn Frankfurt – Der Kapitalbedarf deutscher Banken durch den Abschluss des Regelwerks Basel III schrumpft. Wie die Deutsche Bundesbank am Mittwoch bei Veröffentlichung ihrer halbjährlichen Analyse zu den Auswirkungen der Eigenkapitalreformen und der Liquiditätsstandards für deutsche Institute auf Basis von Daten per Juni 2019 mitgeteilt hat, lassen die Neuerungen die Mindestkapitalanforderungen um 26,9 % steigen. Dies ist zwar mehr als in der Vorperiode per Ende 2018, als die Bundesbank ein Plus von 22,2 % ermittelt hatte, was sie nun “vor allem auf eine veränderte Stichprobe” zurückführt. Es ist aber deutlich weniger als der Anstieg um 40 %, den die European Banking Authority (EBA) im vergangenen Jahr für Deutschlands Banken unter konservativen Annahmen berechnet hatte.An der jüngsten Auswirkungsstudie nahmen nach Angaben der Bundesbank 26 deutsche Institute teil, fünf große und 21 kleinere, vor allem national aktive Häuser. Werden die Vorgaben wie vom Baseler Ausschuss erwogen mit Blick auf die Kreditbewertung (Credit Value Adjustments/CVA) noch überarbeitet, würde sich der Anstieg auf 25,4 % vermindern, heißt es. Banken hoffen auf weitere Erleichterungen im Zuge der Umsetzung auf EU-Ebene. Für Europas Banken wies die European Banking Authority (EBA) am Mittwoch einen Anstieg um 16,1 % aus.Die Verschiebung der Reformen durch den Baseler Ausschuss angesichts der Coronakrise wird von der Bundesbank begrüßt. “Der Baseler Ausschuss hat verantwortlich gehandelt”, erklärt Joachim Wuermeling, im Bundesbankvorstand für Banken- und Finanzaufsicht zuständig und Mitglied der internationalen Aufseherrunde. “Die Verschiebung des Basel-III-Reformpakets erlaubt es den Instituten, sich in diesem Jahr auf die Bewältigung der Coronakrise zu konzentrieren.” Anstatt 2022 soll die Umsetzung des Abschlusses der Reform nun 2023 beginnen.