Karl Gerhard Schmidt 80
sck – Karl Gerhard Schmidt hat einen radikalen beruflichen Wandel durchgemacht. Nach dem Untergang der von ihm geführten SchmidtBank machte er sein Hobby als Kunstmäzen zum Beruf. Der einstige Privatbankier verlegt seit vier Jahren Kunstbücher in Nürnberg. Den Verlust seiner Bank und ein darauf folgendes Gerichtsverfahren gegen ihn nagen aber noch an seinem Selbstbewusstsein. Die Vergangenheit hat der einst stolze Banker im strukturschwachen Oberfranken nicht überwunden. Schmidt hatte früher den Ruf eines Wirtschaftsförderers der Region. Dies änderte sich radikal, als die Bank im Herbst 2001 unter der Last notleidender Kredite zusammenzubrechen drohte. Eine Auffanggesellschaft anderer Kreditinstitute rettete die SchmidtBank vor der Insolvenz. Schmidt verlor die Kontrolle über das Institut. Das Filialnetz ging damals an die Commerzbank, die BNP Paribas verleibte sich den Online-Broker Consors ein. Das Landgericht Hof verurteilte ihn vor acht Jahren zu einer Bewährungsstrafe von zwölf Monaten wegen Untreue. Die meisten Vorwürfe der Staatsanwaltschaft (darunter Betrug) ließ die Kammer aber fallen. Sein Sohn Karl Matthäus Schmidt konnte sich indes nach dem Verlust seines Chefpostens bei Consors wieder beruflich aufrappeln und leitet heute die auf Vermögensberatung spezialisierte Berliner Quirin Bank. Karl Gerhard Schmidt wird am Montag 80 Jahre alt.