Kartenzahlungen doppelt abgebucht
hip London – Eine IT-Panne beim Zahlungsabwickler Cardnet hat dafür gesorgt, dass Briten am vergangenen Mittwoch Zahlungen per Debitkarte doppelt vom Konto abgebucht wurden. Wie das Joint Venture von Lloyds Bank und First Data mitteilt, handelt es sich dabei um ein mittlerweile behobenes Problem mit einem bestimmten Lesegerät. Bis gestern sollten alle zu viel gezahlten Beträge erstattet worden sein, heißt es auf der Website des Unternehmens. Weniger als 5 % der am 29. August abgewickelten Transaktionen seien betroffen gewesen.Das Plastikgeld hat das Bargeld in Großbritannien ein Jahr schneller als erwartet überrundet. Die Briten bezahlten 2017 erstmals öfter mit Karte als bar. Wie UK Finance mitteilte, tätigten sie 13,2 Milliarden Transaktionen mit Debitkarten. Münzen oder Geldscheine kamen bei 13,1 Milliarden Zahlungen zum Einsatz – ein Rückgang von 15 %. Der Finanzbranchenverband führt das auf die zunehmende Beliebtheit des kontaktlosen Bezahlens zurück. Die Zahl solcher Transaktionen, bei denen die Karte einfach nur gegen das Lesegerät gehalten werden muss, verdoppelte sich auf 5,6 Milliarden. Fast zwei Drittel der Bevölkerung nutzten diese Technologie.Pannen sind bei der elektronischen Zahlungsabwicklung keine Seltenheit. Im Juli konnten britische BP-Kunden rund drei Stunden lang für Sprit nicht per Karte zahlen. Zudem kam das von Banken und anderen Finanzdienstleistern verwendete “Faster Payments”-System für mehrere Stunden zum Erliegen. Es soll gewährleisten, dass Zahlungen ihr Ziel binnen zwei Stunden erreichen, und wird vom New Payment System Operator beaufsichtigt.Cardnet wickelt nach eigenen Angaben jährlich 1,1 Mrd. Transaktionen im Volumen von insgesamt 64 Mrd. Pfund ab. Zu den Vorzeigekunden gehören Fat Face und die Initiative Woman on Boards. Die Betroffenen, von denen die BBC berichtete, hatten unterschiedlichste Dinge per Karte bezahlt – vom Restaurantbesuch bis zur Hotelrechnung. Einigen wurden fälschlicherweise nennenswerte Summen doppelt abgebucht.