Katastrophenschäden auf höchstem Stand seit 2012

Munich Re: Versicherungen zahlen 50 Mrd. Dollar

Katastrophenschäden auf höchstem Stand seit 2012

mic München – Die Versicherer weltweit haben im vergangenen Jahr so viele Schäden aus Naturkatastrophen beglichen wie seit dem Jahr 2012 nicht mehr. Insgesamt seien 50 Mrd. Dollar von der Assekuranz getragen worden, berichtet die Munich Re in ihrer Naturkatastrophen-Bilanz 2016. Damit seien 29 % der Gesamtschäden von 175 Mrd. Dollar versichert gewesen. In den vergangenen drei Jahren mussten die Versicherer dagegen jeweils nur rund 30 Mrd. Dollar bezahlen. Im Jahr 2012 sind es 65 Mrd. Dollar gewesen. Der inflationsbereinigte Durchschnitt der versicherten Schäden in den Jahren 2006 bis 2015 beträgt 45 Mrd. Dollar, so dass das Jahr 2016 nur leicht über dem Mittelwert landete. Teure Erdbeben in JapanDem Münchner Rückversicherer zufolge waren zwei Erdbeben auf der südjapanischen Insel Kyushu mit einem Gesamtschaden von 31 Mrd. Dollar die teuerste Naturkatastrophe des vergangenen Jahres. Sie kosteten auch die Versicherer mit 6 Mrd. Dollar das meiste Geld. An zweiter Stelle aus Sicht der Assekuranz steht der Hurrikan “Matthew”, der die US-Ostküste und Haiti traf und 3,8 Mrd. Dollar kostete (Gesamtschaden 10,2 Mrd. Dollar).Die Unwetter mit Starkregen, die Europa Ende Mai und Anfang Juni trafen, kosteten die Assekuranz 3,2 Mrd. Dollar bei einem Gesamtschaden von 6 Mrd. Dollar. Die schweren Überschwemmungen in China, die als zweitgrößte Naturkatastrophe 2016 mit einem Gesamtschaden von 20 Mrd. Dollar in der Bilanz stehen, fallen für die Versicherer kaum ins Gewicht. Weil nur 2 % versichert waren, wurden 0,3 Mrd. Dollar fällig. Mehr UnwetterDie Munich Re registriert einen außergewöhnlich hohen Anteil von Überschwemmungen an den Gesamtschäden. Sie hätten 34 % beigetragen, während der Schnitt der vergangenen zehn Jahre bei nur 21 % gelegen habe. Natürlich ließen sich einzelne Ereignisse nie direkt auf den Klimawandel zurückführen, erklärte Peter Höppe, Leiter der Georisiko-Forschung des Rückversicherers: “Jedoch spricht inzwischen viel dafür, dass der Klimawandel bestimmte Ereignisse wie anhaltende Wetterlagen oder Unwetter mit Starkregen und Hagel in bestimmten Regionen schon heute wahrscheinlicher macht.”Die Münchner registrierten denn auch viel mehr einzelne Naturkatastrophen als gewöhnlich. Bereinigt um Kleinstereignisse sind 750 relevante Erdbeben, Stürme, Unwetter, Überschwemmungen, Dürren und Hitzewellen erfasst worden. Zum Vergleich: Der 10-Jahres-Schnitt liegt bei nur 590. Nordamerika ist mit 160 Naturkatastrophen so häufig getroffen worden wie in keinem anderen Jahr seit 1980.Es kamen bei Naturkatastrophen vergleichsweise wenig Menschen ums Leben. Die Munich Re zählte 8 700 Todesopfer. Weniger waren es nur zwei Mal in den vergangenen 30 Jahren.