Kein Schönwetter-Investment

Warum sich Private Equity Buyout auch für schwierige Marktphasen eignet

Kein Schönwetter-Investment

Stefan EchterLeiter Fonds- und Asset Management Alternative Investments bei WealthcapVon der anhaltenden Nachfrage nach alternativen Investments profitieren nicht nur die Immobilienmärkte. Auch Firmenbeteiligungen haben kontinuierlich an Popularität gewonnen. Das liegt nicht zuletzt an der starken Performance, die die Anlageklasse Private Equity in den vergangenen Jahren erzielen konnte. Das Wirtschaftswachstum könnte den Eindruck vermitteln, es handele sich um ein Schönwetterphänomen. Eine von Wealthcap beauftragte Studie bei Prof. Gottschalg von der renommierten HEC School of Management in Paris kommt zum gegenteiligen Ergebnis: Gerade in konjunkturell schlechten Zeiten performen Private-Equity-Anlagen im Buyout-Segment deutlich stärker als die Aktienmärkte.Der Vergleich von 270 europäischen Private-Equity-Buyout-Fonds aus den Auflagejahren 2000 bis 2012, ergibt eine durchschnittliche Überrendite von 8,6 Prozentpunkten gegenüber korrespondierenden Investments im Aktienindex MSCI Europe. Während der europäische Aktienmarkt eine durchschnittliche annualisierte Rendite von lediglich 2,4 % verzeichnete, konnten die Private-Equity-Buyout-Fonds eine jährliche Rendite von durchschnittlich 11 % erzielen.Allerdings gibt es deutliche Unterschiede bei der Outperformance – je nachdem welche Marktphase betrachtet wird. Insbesondere in wirtschaftlichen Abschwüngen, in denen der Aktienmarkt um mindestens zwei Prozent jährlich an Wert verlor, verzeichneten die Private-Equity-Buyout-Fonds eine Überrendite (“Alpha”) von 12,2 Prozentpunkten – also deutlich mehr als in anderen Marktphasen. Damit stellt Private Equity Buyout gerade für konjunkturelle Schwächephasen ein rentables und werterhaltendes Investment dar. Wie kommt es dazu?Zwei Eigenschaften unterscheiden Investments in Private Equity Buyout vom Aktienmarkt: Bei Private Equity Buyout handelt es sich um geduldiges Kapital. Die Investition ist in der Regel langfristig und nicht auf kurzfristige Renditen ausgelegt. Und es handelt sich um aktives Kapital: Private-Equity-Investoren übernehmen das Unternehmen mehrheitlich oder vollständig, statt eines geringen Minderheitsanteils wie beim Kauf einer Aktie. Sie entwickeln eine Wachstums- oder Restrukturierungsstrategie und setzen diese konsequent um. Aktive Wertsteigerungsmaßnahmen generieren das Wert- und Ertragswachstum. Deshalb ist Private Equity Buyout weniger abhängig von zyklischen Marktschwankungen.Aktive Private-Equity-Strategien stellen allerdings keine Selbstläufer dar. Einer langfristigen Investitionsstrategie mit Segmentauswahl und Diversifizierung kommt deshalb entscheidende Bedeutung zu – sowohl zur Risikominimierung als auch zur Verstetigung der Erträge. Zielfondsstrategien ermöglichen es, breit gestreut zu investieren und gleichzeitig von der Expertise der Beteiligungs-Manager zu profitieren.