WERTBERICHTIGT

Keine Coco-Welle zu erwarten

Börsen-Zeitung, 17.7.2015 Die Banken setzen einen Trend, die Versicherer folgen in einigem zeitlichen Abstand. Dieses Mal soll es bei den Coco-Bonds so sein, prognostiziert Moody's. 2014 hätten Banken weltweit Cocos für 175 Mrd. Dollar auf den Markt...

Keine Coco-Welle zu erwarten

Die Banken setzen einen Trend, die Versicherer folgen in einigem zeitlichen Abstand. Dieses Mal soll es bei den Coco-Bonds so sein, prognostiziert Moody’s. 2014 hätten Banken weltweit Cocos für 175 Mrd. Dollar auf den Markt gebracht, im ersten Halbjahr 2015 waren es 47 Mrd. Dollar, schreiben die Ratingwächter. Durch die neuen risikobasierten Aufsichtsregimes wird es zukünftig (Solvency II soll Anfang 2016 eingeführt werden) interessant, solche nachrangigen Schuldverschreibungen zu begeben. Sieht man sich die Regulatorik genauer an, sind dem Coco-Einsatz aber klare Grenzen gesetzt: Sie dürfen maximal 20 % des Kernkapitals ausmachen. Außerdem dürften einige jüngst ausgegebene Wertpapiere, die unter dem aktuellen Solvency I als Kernkapital anerkannt werden, für eine Übergangszeit auch unter Solvency II akzeptiert werden. Dazu kommen die Emissionskosten, und schließlich muss sich erst noch zeigen, ob eine Welle von Versicherer-Cocos auch von den Investoren akzeptiert wird. Vieles spricht dafür, dass es auch hier in der Assekuranz ruhiger zugeht als bei den Banken. tl