Keine Eile bei Schattenbankregeln

Börsen-Zeitung, 23.12.2015 fed Brüssel - Die Konkretisierung und Umsetzung einer der ersten umfassenden EU-Initiativen zur Zügelung und Regulierung von Schattenbanken wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Das geht aus der Antwort auf eine...

Keine Eile bei Schattenbankregeln

fed Brüssel – Die Konkretisierung und Umsetzung einer der ersten umfassenden EU-Initiativen zur Zügelung und Regulierung von Schattenbanken wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Das geht aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des linken EU-Abgeordneten Fabio De Masi hervor. Er wollte wissen, wann sich die EU-Kommission daranmacht, die durch die jüngst verabschiedete Transparenz-Verordnung ermöglichten Sicherheitsabschläge bei Wertpapierfinanzierungsgeschäften umzusetzen. Die EU-Behörde verweist darauf, dass zunächst die Aufsichtsbehörden ESMA und EBA gemeinsam mit dem Europäischen Ausschuss für Systemrisiken Stellung beziehen müssen, ob Maßnahmen zur Verminderung der Hebeleffekte und prozyklischen Wirkung von Wertpapierfinanzierungsgeschäften erforderlich sind. In diesem Zusammenhang sollen die Behörden Nutzen und Kosten von Sicherheitsabschlägen für nicht zentral geclearte Wertpapierfinanzierungsgeschäfte gegeneinander abwägen. Erst nach Erhalt dieses Berichts werde die EU-Kommission tätig. Sie will “innerhalb von 21 Monaten nach Inkrafttreten der Verordnung” – also erst bis Herbst 2017 – ihrerseits eine Studie verfassen, um sie den beiden europäischen Gesetzgebern vorzulegen. Dieser Report wiederum soll Fortschritte bei den Bemühungen bewerten, die – mit den Transaktionen verbundenen – Risiken zu reduzieren. Ziel ist, eine Basis zu schaffen, um prüfen zu können, ob solche Abschläge angemessen und hilfreich sind. Internationale Aufseher hatten sich für die Abschläge ausgesprochen, da Wertpapierfinanzierungsgeschäfte ohne Clearing beträchtliche Risiken für die Finanzmarktstabilität darstellen.