WERTBERICHTIGT

Keine Hilfe ohne Transparenz

Börsen-Zeitung, 1.5.2020 Mehr als 33 Mrd. Euro an Notkrediten haben Unternehmen in der Coronakrise bereits bei der KfW beantragt, täglich kommen neue Anfragen hinzu. Fallen die Darlehen wegen einer Insolvenz aus, kommt der Bund für einen Großteil...

Keine Hilfe ohne Transparenz

Mehr als 33 Mrd. Euro an Notkrediten haben Unternehmen in der Coronakrise bereits bei der KfW beantragt, täglich kommen neue Anfragen hinzu. Fallen die Darlehen wegen einer Insolvenz aus, kommt der Bund für einen Großteil der Verluste auf. Die Risiken konzentrieren sich auf wenige Unternehmen, die hohe Millionen- oder gar Milliardenbeträge vom Staat benötigen. Wer aber diese Adressen sind, legt die KfW unter Verweis auf das Bankgeheimnis nicht offen. In den Medien zirkulieren bisher nur wenige Namen wie Adidas und Puma, Lufthansa und Condor und ThyssenKrupp. Viele Gesellschaften trauen sich nicht, öffentlich zu ihrem Antrag zu stehen, es geht ihnen um Ehre und Reputation. Das ist verständlich und dennoch unanständig, denn für Ausfälle kommt die Allgemeinheit auf und eine Debatte über das richtige Maß an Hilfen ist ohne Kenntnis der Einzelfälle kaum möglich. Bund und KfW sollten die Firmen daher zur Offenheit drängen. Keine Hilfe ohne Transparenz! Nichts anderes haben Bürger, Kunden und Steuerzahler verdient. jsc