Kengeter schafft Meilenstein zur Fusion

Weitere Knackpunkte Genehmigung und Hauptsitz

Kengeter schafft Meilenstein zur Fusion

sts Frankfurt – Deutsche-Börse-Chef Carsten Kengeter hat auf dem Weg zum Zusammenschluss seines Unternehmens mit dem britischen Konkurrenten London Stock Exchange einen wichtigen Meilenstein erreicht. Die angestrebte Zustimmung von mindestens 60 % des Kapitals der Börse wurden gestern am frühen Abend geschafft.Um 17 Uhr war die Mindestannahmequote erreicht, wobei der Wert 60,35 % – abzüglich eigener Aktien – gerade so genügte. Noch um 14 Uhr war das Ziel nicht erreicht gewesen. Damit hat Kengeter sich auf den letzten Drücker die Zustimmung der Aktionäre für das Zusammengehen mit der LSE gesichert. Allerdings war die Mindestannahmequote vor zwei Wochen auf 60 von 75 % gesenkt worden, um sicherzustellen, dass auch Indexfonds ihre Aktien andienen. Die offizielle Annahmefrist endete um Mitternacht, dann stand erst das endgültige Ergebnis fest. Die LSE-Aktionäre hatten bereits Anfang des Monats grünes Licht für die Fusion gegeben. Hier hatten mehr als 99 % das Kapitals zugestimmt.Damit stehen für den von Kengeter angetriebenen Zusammenschluss der beiden Unternehmen noch zwei wichtige Hürden aus. Zum einen ist die Zustimmung der Aufsichtsbehörden nötig. Die Akzeptanz des Fusionsplans durch die Aktionäre galt ohnehin weniger als Knackpunkt, sondern vielmehr die Frage, ob die im Wirtschaftsministerium in Wiesbaden angesiedelte hessische Börsenaufsicht den Deal untersagt. Es wird erwartet, dass die Börsenaufsicht erst eine Entscheidung fällt, wenn die Brüsseler EU-Kommission den Fusionsplan aus kartellrechtlicher Sicht geprüft hat.Zweite Hürde könnte die Frage des Hauptsitzes des fusionierten Unternehmens nach dem Brexit-Votum der Briten sein. Bislang soll dies London sein, was jedoch in Frage steht, weil Großbritannien nicht mehr der EU angehören wird.