KfW Entwicklungsbank verpatzt jedes sechste Projekt
jsc Frankfurt
Die Erfolgsbilanz der KfW Entwicklungsbank ist im vergangenen Jahr durchwachsen ausgefallen: Während ein Großteil der 56 aufgelisteten Vorhaben, die 2021 evaluiert worden waren, „gut“ oder „zufriedenstellend“ verliefen, lautet das Urteil in neun Fällen „nicht zufriedenstellend“ oder „unzureichend“, wie aus der Transparenzdatenbank der KfW hervorgeht. Mit einem Patzer in rechnerisch knapp jedem sechsten Fall ist die Bank aber etwas besser als im langfristigen Vergleich: Seit dem Jahr 2007 fielen 16% der evaluierten Projekte als „nicht zufriedenstellend“ und weitere 3% als „unzureichend“ auf – aufgerundet verfehlte also eines von fünf Projekten die erhoffte Wirkung.
Mit der Evaluierung sei die Entwicklungsbank ein Vorreiter im Konzern, sagte Christiane Laibach, die im KfW-Vorstand das internationale Geschäft verantwortet, am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. Auch darüber hinaus will die KfW die Wirkungsmessung nach eigener Darstellung weiter stärken. Die Entwicklungsbank reicht im Auftrag der Bundesregierung Kredite für Vorhaben in ärmeren Ländern aus. Im vergangenen Jahr sagte sie 8,6 Mrd. Euro zu.
Die Evaluierungsabteilung prüft als unabhängige Stabsstelle mehr als 50% der Vorhaben. Die Mängelliste ist vielfältig: In einem Erdwärmeprojekt in Indonesien fehlten Probebohrungen und Machbarkeitsstudie, ein Küstenschutzvorhaben in Jamaika weist hohe Managementkosten auf, ein Programm zur Gewaltprävention in Kolumbien wurde durch Trägerwechsel erschwert.
Wertberichtigt Seite 8