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KfW will Entwicklungshilfe mit privaten Investoren bestreiten

Die Förderbank KfW zeigt sich in der Entwicklungszusammenarbeit offen für weitere Kooperationen mit privaten Geldgebern. Während Förderbanken als Anker­investor eine Art Gütesiegel für Fonds und andere Projekte ausstellten und Vertrauen stifteten,...

KfW will Entwicklungshilfe mit privaten Investoren bestreiten

Die Förderbank KfW zeigt sich in der Entwicklungszusammenarbeit offen für weitere Kooperationen mit privaten Geldgebern. Während Förderbanken als Anker­investor eine Art Gütesiegel für Fonds und andere Projekte ausstellten und Vertrauen stifteten, verringere die Einbindung privater Investoren die Abhängigkeit der Entwicklungs- und Schwellenländer von öffentlichen Trägern, sagte Christiane Laibach, Chefin der KfW-Tochter DEG und designiertes Vorstandsmitglied im KfW-Konzern für internationale Finanzierung, am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. „Da gibt es viele Strukturen, die man noch verfeinern kann, um diese Triebfeder noch weiter auszubauen.“

Als mögliches Modell hob sie den Dachfonds „AfricaGrow“ hervor, den die KfW Entwicklungsbank im Auftrag des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für wirt­schaft­li­che Zu­sam­men­ar­beit und Ent­wick­lung 2019 mit Allianz Global Investors auf den Weg gebracht hat. Bis zu 200 Mill. Euro aus Töpfen von Bund, DEG und dem Allianz-Konzern stehen bereit, bis Ende 2023 – optional zwei Jahre länger – soll das Geld investiert sein. Die Mittel fließen in Beteiligungen an Wagniskapital- und Private-Equity-Fonds, die sich auf den afrikanischen Markt fokussieren. In den kommenden Jahren gebe es „weitere Potenziale“, um mit „weiteren privaten Investoren in einem ähnlichen Modell zusammenzuarbeiten“, sagte Laibach.

Für die DEG, die private Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländer begleitet, haben sich Beteiligungen zuletzt als riskant erwiesen. Im vergangenen Jahr hat die Kölner Gesellschaft ihre Risikovorsorge auf 359 Mill. Euro beinahe verdoppelt, wovon annähernd 115 Mill. Euro auf das Kreditportfolio entfielen und 245 Mill. Euro auf Beteiligungen, wie im Jahresbericht der DEG zu lesen ist. Die hohe Position resultiere aus der Coronakrise, nur ein kleiner Teil der erwarteten Ausfälle sei bislang tatsächlich eingetreten, sagte Laibach. Das Startquartal des laufenden Jahres habe sich positiv entwickelt, das Ergebnis der Bewertungen sei diesmal anders ausgefallen, ergänzte der scheidende KfW-Chef Günther Bräunig.

Das 295 Einzelpositionen zählende Portfolio der Bank umfasst etliche verlustreiche Beteiligungen an Fondsvehikeln und Gesellschaften – an Adressen wie der Fransabank SAL im Libanon, den auf der Kanalinsel Guernsey aufgelegten Vehikeln „Turkish Private Equity Fund II“ und „Investec Africa Private Equity Fund 2“ sowie am „Leapfrog Financial Inclusion Fund II“ in Mauritius, neben vielen anderen, wie der Jahresbericht­ der DEG aufzählt. Unterm Strich weist die KfW-Tochter für das vergangene Jahr einen Bilanzverlust von 181 Mill. Euro aus nach einem Minus von 55 Mill. Euro im Jahr zuvor.

In der Entwicklungszusammenarbeit ist die DEG gemessen am Neugeschäft der kleinere Akteur im KfW-Konzern. Die KfW Entwicklungsbank wiederum vergibt im Auftrag des Bundesministeriums Darlehen an Entwicklungs- und Schwellenländer und finanziert insbesondere soziale und wirtschaftliche Infrastruktur und Dienste. 11,0 Mrd. Euro sagte die Entwicklungsbank im vergangenen Jahr zu nach 8,8 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Am Corona-Sofortprogramm des Bundesministeriums beteiligte sich die KfW mit einem Volumen von 4 Mrd. Euro, wovon bisher drei Viertel ausgezahlt worden sind. Die DEG sagte in der Krise nur noch 1,4 Mrd. Euro zu nach 1,8 Mrd. Euro im Jahr zuvor.

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