scd New York – KKR hat mit den Zahlen zum ersten Quartal einmal mehr die aktuellen Probleme der Private-Equity-Branche ins Schaufenster gestellt. Zwar gelang der Beteiligungsgesellschaft trotz eines Absturzes der Nettobarerträge ein Cash-Gewinn von 169 Mill. Dollar bzw. 21 Cent je Aktie. Die für das Abschneiden des Finanzkonzerns angemessenere Kennziffer des Ökonomischen Nettoergebnisses (ENI), das auch unrealisierte Gewinne und Verluste berücksichtigt, stürzte indes tief ins Minus. Unter dem Strich wies KKR einen Verlust beim ENI von 553 Mill. Dollar bzw. 65 Cent je Aktie auf, nachdem in der Vorjahresperiode noch 62 Cent je Anteilsschein verdient worden waren. Der Verlust fiel damit in etwa doppelt so hoch aus, wie von Thomson Reuters befragte Analysten im Durchschnitt prognostiziert hatten. Die KKR-Aktie verbilligte sich am Montag bis zum frühen Nachmittag in New York um 3,9 % auf 14,36 Dollar. Schon bis Ende vergangener Woche hatte KKR im laufenden Turnus knapp 3 % an Wert eingebüßt. Das laufende Aktienrückkaufprogramm über 500 Mill. Dollar wird den Kurs kaum noch stützen können. Seit der Ankündigung im vergangenen Oktober seien davon bereits knapp 390 Mill. Dollar in Anspruch genommen worden. LichtblickEin wesentlicher Faktor für das schwache Abschneiden in den ersten drei Monaten war die große Bedeutung der Beteiligung am Bezahldienstleister First Data. Dieser hatte im Quartal ein Fünftel seines Wertes verloren. Der Buchwert je Anteilsschein stürzte binnen eines Jahres um 11 % auf 10,79 Dollar je Aktie ab. Während KKR dem Private-Equity-Portfolio einen rückläufigen Wert attestierte, war dieser bei Blackstone zuletzt gestiegen. Zumindest für das laufende Vierteljahr gibt es allerdings auch Lichtblicke für KKR. Die im Oktober für 16 Dollar je Aktie an die Börse gebrachte First Data notiert etwa nach einem Zwischentief von weniger als 9 Dollar aktuell wieder bei knapp 13,50 Dollar.