KKR schnappt sich Heidelpay
lee Frankfurt – Die Nachfrage aus der Private-Equity-Branche nach Zahlungsdienstleistern ist ungebrochen. Wie am Wochenende bekannt wurde, hat sich der Finanzinvestor KKR die Mehrheit an Heidelpay gesichert. Laut “Financial Times” investierte KKR 600 Mill. Euro in diese seit 2017 vom britischen Wettbewerber Anacap gehaltenen Anteile, auch die Finanzinvestoren EQT und Nordic Capital sollen mitgeboten haben, ebenso wie die Zahlungsdienstleister Worldline und Nets.Heidelpay teilte am Montag mit, dass Firmengründer Mirko Hüllemann dem Unternehmen nicht nur als CEO, sondern neben weiteren Managern auch als Anteilseigner erhalten bleibe werde. “Wir sind stolz darauf, mit KKR einen weltweit führenden Investor an Bord geholt zu haben”, wird er in der Mitteilung zitiert. Das Unternehmen wolle nun seine Position in der internationalen Zahlungslandschaft weiter ausbauen.Heidelpay bietet Lösungen für Online- und mobiles Zahlen, die von rund 30 000 Händlern vor allem im deutschsprachigen Raum genutzt werden. Nun soll das Geschäft in Italien, Frankreich, Spanien und den Benelux-Ländern ausgebaut werden. Außerdem will das mit BaFin-Lizenz ausgestattete Unternehmen sich neue Geschäftsfelder erschließen und etwa als Finanzdienstleister für Banken tätig werden.Heidelpay veröffentlicht keine Geschäftszahlen, Presseberichten zufolge erwartet das Unternehmen, das in diesem Jahr zwei kleinere Wettbewerber geschluckt hat, in diesem Jahr einen Vorsteuergewinn von rund 40 Mill. Euro.Der Zahlungsverkehr gilt wegen der großen technologischen Umbrüche und der Hoffnung auf lukrative Skaleneffekte als attraktiver Wachstumsmarkt. Für Aufsehen sorgten zuletzt zwei Mega-Transaktionen in den USA, wo sich Fiserv für 22 Mrd. Dollar den Zahlungsabwickler First Data und FIS für 43 Mrd. Dollar Worldpay einverleiben wollen. Immer wieder mischten auch Private-Equity-Investoren mit, etwa bei der 3 Mrd. Dollar schweren Übernahme von Nets durch ein Konsortium unter Federführung von CVC und Blackstone im Jahr 2017.