Ergebnisse für das erste Halbjahr

Klarna kann trotz Gewinnwende nicht voll überzeugen

Das Payment-Fintech Klarna profitiert vom stattlichen Umsatzwachstum, muss aber erhöhte Verluste aus Konsumentenkrediten verkraften. CEO Sebastian Siemiatkowski stellt eine Kennzahl heraus: Der Umsatz pro Mitarbeiter beträgt satte 650.000 Dollar.

Klarna kann trotz Gewinnwende nicht voll überzeugen

Klarna schafft Gewinnwende

bg Frankfurt

Das mit „Buy Now Pay Later“ (BNPL) bekannt gewordene Fintech Klarna hat im ersten Halbjahr deutliche Verbesserungen beim Bruttohändlerumsatz (GMV, Gross Merchandise Volume), dem Umsatzwachstum und der Profitabilität erzielt. Während die Erlöse um 27% auf 13,3 Mrd. skr (1,3 Mrd. Dollar) zulegten, erhöhte sich das Bruttovolumen um lediglich 16% auf 523 Mrd. skr. Das bedeutet, dass Klarna höhere Gebühren durchsetzen konnte (Transaction and Service Revenue +30%). Außerdem wuchsen die Zinseinnahmen um 11%. Allerdings wuchsen auch die Verluste aus Konsumentenkrediten um 39% auf 2,3 Mrd. skr - plus um 81% erhöhte Fundingkosten auf 1,7 Mrd. skr.

Damit dreht das bereinigte operative Ergebnis auf 673 Mill. skr (64 Mill. Dollar) ins Plus nach einem Verlust von 456 Mill. skr im Vorjahreszeitraum. Diesen Ergebnisswing stellte Klarna-CEO Sebastian Siemietkowski in einem Tweet auch heraus. Allerdings weist Klarna unterm Strich immer noch rote Zahlen aus. Der Nettoverlust betrug 333 Mill. skr, was eine erhebliche Verbesserung ist gegenüber dem Minus von 2,1 Mrd. skr des Vorjahres. Siemietkowski hob außerdem hervor, dass der Bruttogewinn in den USA sich um 93% verbessert habe und Klarna nach sieben aufeinander folgenden Gewinnquartalen den Aufwand für den Aufbau der USA als Schlüsselmarkt wieder eingespielt habe.

Klarna hatte frühzeitig damit begonnen, KI im Kundenservice einzusetzen - und erntet nun die Früchte davon, sinken doch die operativen Kosten im Verhältnis zum Umsatz. Man habe den Umsatz pro Mitarbeiter innerhalb eines Jahres um 73% gesteigert, so der CEO. Der Umsatz pro Mitarbeiter belaufe sich annualisiert (zur Jahresmitte) auf 650.000 Dollar.

Das sind KPIs, die auf dem Weg zum angestrebten Börsengang hilfreich sind. Morgan Stanley, J.P. Morgan und Goldman Sachs sollen schon grundsätzlich mandatiert worden sein. Goldman Sachs soll von Klarna kürzlich auch beauftragt worden sein, um Aktien über den vorbörslichen Sekundärmarkt zu verkaufen. Genannt wurde Anfang August eine indikative Bewertung von 10 Mrd. Dollar für eine solche Secondaries-Transaktion.

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