"Klimabank" für Frankreich
wü Paris – Die französische Investitionsbank BPI France und die Banque des Territoires haben den Startschuss für einen 40 Mrd. Euro schweren Klimaplan gegeben, der helfen soll, die Wirtschaft Frankreichs zu dekarbonisieren. Sowohl BPI France als auch die 2018 speziell für die Regionen Frankreichs gegründete Banque des Territoires sind Töchter der staatlichen Caisse des Dépôts et Consignations (CDC). Der Plan zeige, dass eine “Klimabank” existiere, erklärte Olivier Sichel, der Chef der Banque des Territoires. Es handele sich um eine Deklination des von Premierminister Jean Castex am 3. September vorgestellten Konjunkturprogramms “France Relance”, das 30 Mrd. Euro für den ökologischen Wandel vorsieht.Der Plan der BPI France und der Banque des Territoires soll vor allem energetische Sanierungen von Gebäuden und die Entwicklung erneuerbarer Energien finanzieren. Für energetische Sanierungen sind für den Zeitraum 2020 bis 2024 insgesamt 14,9 Mrd. Euro vorgesehen, für die Entwicklung erneuerbarer Energien 14,5 Mrd. Euro, für Innovationen 5,6 Mrd. Euro, für Mobilität 3,5 Mrd. Euro und für die Industrie 1,5 Mrd. Euro. Die Banque des Territoires will mit dem Geld beispielsweise rund 125 000 Sozialwohnungen sowie öffentliche Gebäude nach energetischen Gesichtspunkten renovieren. BPI France wiederum will die Gebäudesanierung von Unternehmen mit Krediten fördern. Die Nichtregierungsorganisationen Amis de la Terre und Oxfam kritisieren, dass es sich bei dem Plan um “Greenwashing” handele, da BPI France nach wie vor fossile Brennstoffe und über ihre Exportversicherungstochter auch Öl-, Flugzeug- und Schiffsbauindustrie finanziere.