SELBSTVERPFLICHTUNG

Klimaneutral bis 2035

bn - Die deutschen Sparkassen verpflichten sich zu mehr Nachhaltigkeit. In einer vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) erarbeiteten Erklärung, der sich bereits 172 oder knapp jedes zweite der öffentlichen Kreditinstitute angeschlossen...

Klimaneutral bis 2035

bn – Die deutschen Sparkassen verpflichten sich zu mehr Nachhaltigkeit. In einer vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) erarbeiteten Erklärung, der sich bereits 172 oder knapp jedes zweite der öffentlichen Kreditinstitute angeschlossen haben, kündigen sie an, sich aktiv für die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens einzusetzen und dazu beizutragen, “die Wirtschaft mit dem Ziel eines besseren Klimaschutzes zu verändern”. Das Nachhaltigkeitsverständnis der Sparkassen erstrecke sich auf die ökonomische, soziale und ökologische Dimension und bezieht alle Unternehmensbereiche mit ein. Es umfasse daher das Kundengeschäft, den Personalbereich, den Geschäftsbetrieb, Finanzierungen und Eigenanlagen sowie das lokale Förderengagement.Konkret sagen die Institute unter anderem zu, ihre betrieblichen Treibhausgasemissionen um jährlich 3 % bis 5 % zu reduzieren und spätestens 2035 im Geschäftsbetrieb CO2-neutral zu arbeiten. “Restemissionen” wollen sie durch Kauf von Zertifikaten, durch Aufforstung oder anderweitig kompensieren.Finanzierungen und Eigenanlagen würden auf die Klimaziele ausgerichtet, heißt es weiter. Sparkassen werden demnach ihre “Kundinnen und Kunden als aktive Partner bei der Umstellung auf eine klimaschonende und nachhaltige Wirtschaftsweise” begleiten. Sie wollen ihnen raten, “bei Neu- oder Umbau von Immobilien oder betrieblichen Maßnahmen in klimafreundliche Technik zu investieren und dabei die Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen”. Weiter heißt es: “Sparkassen steuern ihre Aktivseite im Bewusstsein von Klima-, Umwelt- und sozialen Risiken, und sie werden das Risikomanagement für klimabedingte Risiken ausbauen.” In jeder Anlageberatung sowie in der Vermögensverwaltung fragten sie zudem das Interesse ihrer Kundinnen und Kunden an nachhaltigen Investments ab. Um den ökologischen Wandel zu unterstützen, coachten Sparkassen ihre Führungskräfte und nutzten in ihren Vergütungssystemen auch nichtfinanzielle Ziele.Unter den Verbünden haben die Sparkassen damit fürs Erste die Nase vorn gegenüber den Volks- und Raiffeisenbanken. Deren Dachverband BVR will Anfang kommenden Jahres ein Maßnahmenbündel präsentieren, thematisiert den Megatrend gleichwohl bereits in der Ausbildung. So ging im November in der Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG) in hybrider Form ein Seminar “Vorstandspezial Nachhaltigkeit” mit Dozenten der entsprechend spezialisierten Evangelischen Bank über die Bühne. Für Juni ist der dritte Durchgang eines Qualifizierungsprogramms “Zertifizierter Nachhaltigkeitsberater ADG für vermögende Kunden” geplant.